• 15.02.2003 14:50

  • von Fabian Hust

Schumacher: "Angstgegner" McLaren-Mercedes

Wenn es ein Team gibt, das in den vergangenen Wochen Schumacher viel Respekt eingeflößt hat, dann ist das McLaren

(Motorsport-Total.com) - Wie in jedem Jahr bereitet sich McLaren-Mercedes still und klammheimlich auf die kommende Saison vor. Informationen über die Testfahrten sind nur extrem schwierig zu erhalten während sich die Konkurrenz in dieser Beziehung deutlich informationsfreudiger zeigt. Vergangene Woche testeten die Silberpfeile fernab der "wahren" Konkurrenz in Paul Ricard, wo man drei Tage zusammen mit David Coulthard, Kimi Räikkönen und Testfahrer Alexander Wurz in erster Linie Reifen ausprobierte.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Schumacher haben die McLaren-Testzeiten nachdenklich gestimmt

Trotz der Nachrichtensperre, die das Team regelrecht verhängt hat, dringen dennoch Testzeiten an die Öffentlichkeit, schließlich misst die Konkurrenz mit. Und die Testzeiten lassen selbst Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher aufhorchen: "In meinen Augen sehen die Zeiten ziemlich viel versprechend aus", meinte der Kerpener vor kurzem in einem Internet-Chat. "Es sieht so aus, als würde es in der Saison einen netten Kampf geben?"

Dass die Silbernen über den Winter einen großen Schritt nach vorne machen würden, hatte sich schon gegen Ende der vergangenen Saison abgezeichnet, als plötzlich weniger BMW-Williams als vielmehr McLaren-Mercedes zum ärgsten Herausforderer der Roten wurde. "Bei BMW-Williams muss man erst einmal abwarten, wie schnell sie sind, wenn alle neuen Teile am Auto sind, aber im Moment sieht es nicht gerade berauschend aus", so der Kerpener.

Während sich Williams mit dem Radikalkonzept FW25 zumindest im Moment verzettelt zu haben scheint, setzt McLaren wie Ferrari zunächst auf ein verbessertes Vorjahresmodell: "Wir haben uns beim Chassis, in der Aerodynamik, beim Motor und Getriebe gesteigert und setzen den MP4-17D deshalb ein, weil wir während der letzten Saison mit dem Auto schneller wurden und der Überzeugung sind: Es hat seine Bestleistung noch nicht gezeigt", so Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug gegenüber dem 'Express'.

Natürlich kann Michael Schumacher mit seinen Testfahrten bisher zufrieden sein, vier Tage testete man diese Woche mit dem neuen F2003-GA in Fiorano, an vier Tagen gab es keine größeren Probleme und drei Mal fiel der Streckenrekord. Kommende Woche geht es zu einem Test nach Imola, wo nur Sauber als Referenzwert anwesend sein wird. Viel wichtiger aber noch, auch einen F2002 schickt man auf die Strecke.

Da Sauber ebenfalls auf Bridgestone-Reifen fährt, bleibt eine Frage offen: Wie gut ist Michelin? "Im Moment sieht es danach aus, als hätten sie ihre Leistung verbessert", analysiert der Weltmeister. "Lasst uns einmal abwarten und sehen, wie sie sich im Vergleich zu Bridgestone schlagen." Zum ersten Vergleich kommt es ab dem 26. Februar in Jerez, wenn Ferrari gemeinsam mit McLaren und Williams die Australien-Spezifikation ausprobiert.

Als der neue F2003-GA noch nicht auf der Strecke war, da hatte man richtig pessimistische Worte von Michael Schumacher gehört, der sich gar nicht so sicher gab, auch in der kommenden Saison konkurrenzfähig zu sein: "Nein, ich machte mir um 2003 keine all zu großen Sorgen", relativiert der Deutsche. "Ich denke nur, dass es enger werden wird." Und dem Saisonstart fiebert der Rekordsieger schon jetzt beinahe so entgegen wie seinem ersten Rennen: "Ich bin tatsächlich immer noch nervös! Und da überrasche ich mich jedes Mal wieder aufs Neue!"

Den neuen F2003-GA wird der Weltmeister vermutlich erst in Imola einsetzen können, der neue Silberpfeil von "Angstgegner" McLaren-Mercedes kommt noch später: "Wir wollten uns mehr Zeit für die Entwicklung des MP4-18 geben, um mit ihm ein siegfähiges und ausgereiftes Rennauto präsentieren zu können", so Haug und fügt hinzu, dass man in Sachen Leistungsfähigkeit im Motorbereich immer noch einen Rückstand hat: "Unsere Mannschaft kann sich beim Motor weiter steigern." Helfen soll dabei Ex-BMW-Mann Werner Laurenz.

Schon Ende der vergangenen Saison war sich das Ferrari-Team einig, dass in der kommenden Saison das Team von Ron Dennis den ärgsten Widerstand leisten wird und danach sieht es im Moment tatsächlich aus: "Wir kommen wieder dahin, wo wir zwischen 1998 und 1999 waren", verspricht Haug für die Zukunft weitere Titel. Fakt ist: Seit dem Weggang von Chefdesigner Adrian Newey von Williams zu McLaren konnte Williams nicht an alte Erfolge anknüpfen. Und McLaren scheint sich aus dem Tief der vergangenen Jahre zu erholen ? mit Newey.

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