• 15.02.2003 15:42

  • von Fabian Hust

Coulthard befürchtet Absprachen zwischen Teams

Weil nun auch im Qualifying mit verschiedenen Strategien gefahren wird, befürchtet Coulthard Absprachen zwischen den Teams

(Motorsport-Total.com) - Das beschlossene Einzelzeitfahren wird an für sich schon dafür sorgen, dass ein Michael Schumacher in Zukunft nicht immer aus den ersten zwei Startreihen losfahren wird. Wenn der Weltmeister Pech hat, es zu dem Zeitpunkt, wenn er auf die Strecke gehen muss, regnet, ihn ein technischer Defekt oder ein Fahrfehler auf der einzig gezeiteten Runde einbremst, wird auch er sich mit seinem Ferrari ganz hinten anstellen müssen.

Titel-Bild zur News: David Coulthard

Für David Coulthard ist das neue Reglement ein zweischneidiges Schwert

Doch es kann aber der kommenden Saison auch dazu kommen, dass ein Pilot absichtlich eine Pole Position herschenkt, um sich dafür für das Rennen einen Vorteil zu erarbeiten. Da zwischen dem Qualifying und dem Rennen nicht mehr aufgetankt werden darf, muss man sich entscheiden: Tanke ich ganz voll, lande ich im Qualifying relativ weit hinten, muss dafür aber im Rennen ein Mal weniger stoppen und fahre ich mit ganz wenig Benzin, um die Pole zu holen, dann muss ich jedoch in der Anfangsphase des Rennens gleich zum Auftanken an die Box.

Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass in dem einen oder anderen Rennen ein Sauber vor einem Ferrari oder ein Minardi beziehungsweise Jordan vor einem Jaguar stehen wird. Das wäre durchaus brisant, weil Sauber von Ferrari ebenso Motoren bezieht wie Minardi und Jordan von der Jaguar-Schwesterfirma Cosworth. Es wäre also doch etwas unpassend, würden die "Kleinen" als Bremsklotz vor den Werksteams herfahren.

"Es könnte sein, dass ein Sauber-Fahrer die Strecke für einen Ferrari-Piloten frei machen muss, das würde jeden Versuch zerstören, den Grand-Prix-Sport spannender zu machen", warnt David Coulthard gegenüber 'GMM' vor Absprachen unter den Teams. "Ich möchte den Teufel ja nicht an die Wand malen, aber solche Dinge können passieren."

Formel-1-Rückkehrer Jos Verstappen weiß auch noch nicht so genau, was ihn kommende Saison erwarten wird, wie er auf seiner Internetseite verrät: "Ich persönlich weiß nicht, was ich von dieser Regelung halten soll. Wenn man sich mit sehr wenig Benzin qualifiziert, dann bedeutet dies, dass man schon sehr schnell nach dem Start auftanken muss. Also ich weiß ja nicht?"

Keine Frage, das neue Qualifying wird es den Zuschauern nicht gerade leicht machen, den Überblick zu bewahren aber es wird mit Sicherheit abwechslungsreicher: "Das wird sehr interessant werden, das neue Qualifying wird eine Herausforderung für jeden Fahrer", glaubt Coulthard. "Bei jedem Grand Prix werden ein paar gute Fahrer von hinten starten. Wenn sie weiter nach vorne kommen wollen, dann müssen sie überholen und genau das wollen wir ja sehen."