• 28.08.2009 12:27

  • von Christian Sylt & Caroline Reid

Schuldenberg der Formel-1-Inhaber erreicht Rekordniveau

Nach der Unterzeichnung des Concorde Agreements erreicht der Schuldenberg der Formel-1-Inhaber mit 1,6 Milliarden Euro ein neues Rekordhoch

(Motorsport-Total.com) - Im Jahr 2006 erwarb das Private-Equity-Unternehmen CVC für 2,8 Milliarden US-Dollar (umgerechnet rund 1,95 Milliarden Euro) die Mehrheit an den kommerziellen Rechten der Formel 1. Hierzu nahm man bei der Royal Bank of Scotland sowie bei Lehman Brothers einen Kredit auf. Anschließend wurden Schulden an private Investoren verkauft, die seitdem eine Achterbahnfahrt durchgemacht haben.

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Die Formel-1-Eigner brauchen noch Jahre, um den Schuldenberg abzubauen

Nachdem Honda vergangenen Dezember aus der Formel 1 ausstieg, fiel der Wert der Papiere im März laut Markit Group auf ein Tief von 0,50 Pfund (0,57 Euro). Dies bedeutet, dass die Schuldscheininhaber zwar über 2 Milliarden Dollar für die Schulden bezahlten, sie aber für die Hälfte der Summe verkaufen. Zu dieser Zeit sah es danach aus, als würde die Formel 1 Probleme haben, das Darlehen in den kommenden Jahren vollständig zurückzahlen zu können. Der Preis ist seit der Unterzeichnung des Concorde Agreements auf 0,83 Pfund (0,94 Euro) gestiegen.#w1#

Die CVC wickelte das Geschäft in einem boomenden Markt ab und es gab Bedenken, dass das Geschäftsmodell der Formel 1 aufgrund der Wirtschaftskrise nicht aufgehen könnte. Wären Top-Teams gegangen, hätte dies die Formel 1 gewaltig unter Druck gesetzt, denn dies hätte den Sport für die Strecken und TV-Unternehmen weniger interessant gemacht, welche rund 70 Prozent zu den jährliche Einnahmen von 1,5 Milliarden Dollar (1,05 Milliarden Euro) beisteuern. Dadurch wäre es für den Sport problematisch geworden, die Zinsanteil-Rückzahlungen der Schulden zu leisten.

Die Schulden sind 2014 vollständig rückzahlbar und die CVC hofft, dass man vorher 1 Milliarde Dollar (700 Millionen Euro) tilgen kann, bevor man wieder refinanziert. Der kürzlich abgeschlossene Friedensvertrag mit den Teams bedeutet, dass man am Plan festhalten kann. Das einzige Hindernis wäre ein Rückzug von Teams unabhängig vom Concorde Agreement.

Dieses verpflichtet lediglich die Teams Rennen zu bestreiten, nicht die Unternehmen, die sich im Besitz der Teams befinden. Theoretisch könnten sie diese einfach ohne eine Bestrafung für ihre Besitzer liquidieren. Der historische Vertrag könnte also bald einem Belastungstest unterzogen werden...