Schützenhilfe für den Teamkollegen: Alonsos (vergebliche) Quali-Mission

Fernando Alonso wollte im Qualifying eigentlich nur eine ausreichende Zeit setzen und dann Teamkollege Stoffel Vandoorne helfen: Gebracht hat das nichts ...

(Motorsport-Total.com) - McLaren erlebte in Sotschi die nächste Schlappe und landete im Qualifying von Russland (Formel 1 live im Ticker) nur auf den Plätzen 17 und 19. Während sich Fernando Alonso dank seiner Motorenstrafe ohnehin nur auf einer Mission befand, um die 107-Prozent-Regel einzuhalten, ging bei Teamkollege Stoffel Vandoorne nicht viel. "Wir wussten dass es an diesem Wochenende hart werden würde", seufzt der Belgier.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso, Stoffel Vandoorne

Fernando Alonso sollte Teamkollege Stoffel Vandoorne ziehen Zoom

"Wir haben schon am Morgen gesehen, dass die Pace des Autos nicht besonders gut war. Im Qualifying wollten wir zumindest versuchen, vor den Williams zu sein. Immerhin haben wir einen geschlagen", sagt Vandoorne weiter. Trotzdem ist die Performance enttäuschend, denn Vandoorne erhielt sogar Hilfe von Teamkollege Alonso, dessen Startplatz ohnehin schon feststand.

"Ich wollte ihm auf der ersten Geraden einfach einen Windschatten geben", sagt Alonso. Im ersten Sektor war Vandoorne auch vier Zehntelsekunden schneller als Alonso, dennoch fehlte McLaren heute einfach die Pace - und Vandoorne konnte dank des Drehers von Sergei Sirotkin (Williams) am Ende von Q1 nicht mehr zulegen. "Wir machen das Beste aus dem, was wir haben, aber uns fehlt einfach Performance", klagt der Belgier.

Alonso ist mit seiner Leistung heute eigentlich zufrieden, weil er keinen repräsentativen Versuch hatte, wie er sagt. Die erste Runde sei er ohne Qualifying-Modus, dafür aber mit viel Sprit gefahren, und im zweiten Versuch hatte er gebrauchte Reifen aufgeschnallt, um eben Vandoorne den Windschatten zu geben. "Er hat es nicht in Q2 geschafft, wird aber trotzdem morgen vor mir starten."

Weil andere Piloten aber durch Motorenstrafen nach hinten versetzt werden, wird Vandoorne auf Startplatz 14 gespült. Auch Alonso ist von den Strafen betroffen, doch kurioserweise springt er von Rang 17 einen Platz nach vorne. Der Spanier will Punkte trotz der schlechten Leistung nicht ausschließen: "Auch in Monza waren wir nicht konkurrenzfähig und lagen auf Platz elf, als wir das Auto abstellen mussten."

"Punkte sind immer noch das Ziel, wenn wir eine gute Strategie und einen guten Start haben - und das ist das Ziel", so Alonso, der vor allem die Reifen als entscheidenden Faktor sieht: "Die Hypersofts haben eine Menge Graining und die Ultrasofts eine Menge Blasenbildung - besonders an der Hinterachse. Und wenn das passiert, wird es ein defensives Rennen, um Reifen zu schonen. Aber gleichzeitig müssen wir attackieren und versuchen, Positionen gutzumachen. Das müssen wir abwägen."

Genau die Reifen sieht Teamkollege Vandoorne aber als Faktor an, wieso es bei McLaren schwierig wird: "Ich denke nicht, dass wir beim Reifenmanagement besser als die anderen sind. Ich glaube, dass unser Abbau sogar noch schlechter ist", sieht er schwarz.

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