Schrecksekunde im Freien Training am Morgen

David Coulthard fuhr im Freien Training am Samstagmorgen Bestzeit ? Jenson Button nach Unfall im Krankenwagen abtransportiert

(Motorsport-Total.com) - Am Samstagmorgen in Monaco boten sich bei Temperaturen bis zu 25 Grad und herrlichem Wetter interessante 90 Trainingsminuten. Bestzeit fuhr David Coulthard (McLaren-Mercedes), aber am meisten Aufsehen erregte ein schwerer Unfall von Jenson Button.

Titel-Bild zur News: BAR-Wrack

Das Wrack von Button nach dessen Abflug am Ausgang des Tunnels

Der BAR-Honda-Pilot verlor zu Beginn des dritten Freien Trainings bei 298 km/h vor der Hafenschikane sein Auto ? vermutlich auf einer Bodenwelle ? außer Kontrolle und schlug zweimal in die Leitplanken ein. Das Chassis wurde dabei massiv beschädigt und der Brite musste auf einer Trage abtransportiert werden, aber nach Angaben seines Teams hat er sich nicht ernsthaft verletzt. Scheinbar hat sich der 23-Jährige nicht einmal Knochenbrüche zugezogen, sein Antreten im Qualifying ist aber fraglich. BAR-Boss David Richards hat in einer ersten Reaktion ein technisches Gebrechen ausgeschlossen.

Nach einer langen Unterbrechung konnte die Session um einige Minuten verkürzt doch fortgesetzt werden und dabei trumpften die "Silberpfeile" groß auf. Bestzeit fuhr in 1:14.747 David Coulthard, 0,351 Sekunden vor Juan-Pablo Montoya (BMW-Williams). Die beiden Top-Teams von Michelin kamen immer besser in Fahrt und profitierten dabei offenbar von besonders gut haftenden Pneus, weil die Temperaturen angestiegen sind und sich immer mehr Gummi auf die Strecke legte.

Favorit Michael Schumacher büßte als Dritter eine halbe Sekunde auf die Spitze ein, aber sein Ferrari-Team hat sich solide auf das Qualifying vorbereitet und wohl noch nicht alle Karten aufgedeckt. Sorgen macht den Italiener daher weniger der Rückstand als vielmehr eine Tendenz zum "Graining" bei den Bridgestone-Pneus, die zu einem leichten Untersteuern führte. Rubens Barrichello litt als Siebenter ebenfalls daran.

Ralf Schumacher (BMW-Williams) wurde Vierter vor Jarno Trulli, aber dessen Renault-Team konnte bisher nicht die erwartete Performance zeigen. Speziell Fernando Alonso fand nach seinem Ausrutscher im zweiten Freien Training nie seinen Rhythmus, musste sich mit dem 14. Rang zufrieden geben. Abgesehen vom jungen Spanier landeten aber alle Favoriten im Spitzenfeld. Auch Mark Webber (Jaguar-Cosworth) legte die erwartet guten Zeiten hin und wurde Achter.

Platz neun sicherte sich Monaco-Spezialist Giancarlo Fisichella (Jordan-Ford), Zehnter wurde Jacques Villeneuve. Der BAR-Honda-Pilot hatte unmittelbar nach dem Button-Abflug ein äußerst blasses Gesicht, ging dann aber doch auf die Strecke und verbesserte sogar noch seine Zeit. Nach 34 Runden war aber auch für den Kanadier nach Leitplankenkontakt und gebrochener Radaufhängung in der Tabakkurve Endstation.

Button wurde mit 2,148 Sekunden Rückstand auf dem elften Platz gewertet, knapp vor Pizzonia (Jaguar-Cosworth), Heinz-Harald Frentzen (Sauber-Petronas) und Alonso. Cristiano da Matta wurde 15, aber die Krise bei Toyota hält offensichtlich weiter an. Auch Nick Heidfeld (18.) fand noch nicht das gewünschte Setup. Ganz hinten reihten sich wie üblich die beiden Minardi-Piloten ein, wobei Routinier Jos Verstappen seine Nase bisher stets vor Justin Wilson hatte.