Schnurrt oder faucht der Jaguar R3 in Brasilien?
Das Jaguar-Team ist sich nicht ganz sicher, ob der neue Jaguar R3 in Brasilien funktionieren wird oder nicht
(Motorsport-Total.com) - Nach drei Testtagen mit dem aktuellen Jaguar R3 und dem Vorjahresmodell R2 in Barcelona hat sich das Jaguar-Team dazu entschieden, trotz aller Probleme mit dem R3 weiter zu fahren: "Wir haben vielleicht nicht den besten Start in die Saison gehabt, aber niemand kann das Team für seine Anstrengungen für die Lösung der Probleme mit dem R3 kritisieren", nimmt Teamchef Niki Lauda seine Mannschaft in Schutz.

© Jaguar
Eddie Irvine hat an Brasilien keine besonders guten Erinnerungen
"Von allen Jaguar-Racing-Mitarbeitern wird das Maximum gegeben und mit unserem neuen Windkanal in Bicester, der nächste Woche in Betrieb genommen wird, sollten wir deutlich besser aufgestellt sein, um Lösungen für unsere Probleme zu finden, als dies noch in der Vergangenheit der Fall gewesen war. Ich wurde in Malaysia zitiert, dass der R2 mindestens eine Sekunde schneller als der R3 sein muss, damit wir erneut unser altes Auto einsetzen, aber das war nicht der Fall. Zum Schluss war der Unterschied nur ein paar Zehntel und wir haben uns dazu entschieden, den R3 zu einem konkurrenzfähigen Paket weiter zu entwickeln."
Lauda weiter: "Brasilien wird jedoch ein weiteres hartes Wochenende für uns. Wir werden am Freitag sehr hart am Setup arbeiten und dann am Samstag bessere Positionen im Qualifying anstreben. Das ist keinen einfache Aufgabe, bedenkt man, dass wir seit Malaysia nicht die Möglichkeit hatten, größere Veränderungen am Auto vorzunehmen."
"Unser Speed bei den ersten beiden Rennen im Rennen selbst hat gezeigt, dass wir Punkte holen können. Momentan machen wir jedoch selbst unser Leben schwer, in dem wir von hinten starten müssen, weswegen wir schnell unsere Qualifyingpositionen verbessern müssen. Wir werden nicht über Nacht das Problem lösen können und Brasilien wird uns schnell an unser Limit treiben. Nichtsdestotrotz werden wir jetzt ein paar Ideen ausarbeiten und nach Brasilien auf der Teststrecke ausprobieren, um nach vorne zu kommen."
Eddie Irvine: "Das Rennen war schon immer hart für mich gewesen! Meine einzige Ankunft in den Punkten war ein sechster Platz im Jahr 1999 und seitdem hat es Brasilien nicht gut mit mir gemeint. Dieses Jahr erwarte ich gar nichts anderes. Der Kurs von Interlagos ist zu den Autos sehr hart und für die Fahrer körperlich sehr belastend. Der Kurs geht nicht nur gegen den Uhrzeigersinn, was andere g-Kräfte für den Nacken bedeutet, die Unebenheiten machen einem das Leben auf der Strecke schwerer als normal."
"Nichtsdestotrotz kommen wir nach Brasilien mit einer klaren Vorstellung, wie es weitergehen soll. Wir haben uns entschieden, am Jaguar R3 festzuhalten und hart an der Entwicklung zu arbeiten, in der Hoffnung, dass wir das Blatt schnell wenden können. Niki und Günther (Steiner, Technischer Direktor; d. Red.) arbeiten sehr ausgiebig an dieser Mission und ich bin zuversichtlich, dass sie bald eine Lösung finden werden."
Pedro de la Rosa: "Interlagos ist für seine Linkskurven bekannt und das ist für den Nacken alles andere als gut! Unsere Nackenmuskeln sind Strecken im Uhrzeigersinn so gewohnt, dass man in Brasilien Schmerzen hat. Die tropische Hitze und die Luftfeuchtigkeit sorgt für weitere Anstrengung bei einem Rennen, wo es normalerweise viele Ausfälle gibt."
"Wenn wir das Maximum aus unserem Setup holen können, so sehe ich keinen Grund, warum wir keine Außenseiterchance auf Punkte haben sollen. Interlagos ist zu den Autos sehr hart und während der R3 mehr Speed haben könnte, so ist die Zuverlässigkeit auf unserer Seite, das könnte uns wegen der hohen Ausfallquote nach Hause bringen. Bei vier Rennstarts haben die Jaguars drei Mal die Ziellinie überquert ? nicht schlecht, wenn man die Ausfallquote einiger größerer Teams betrachtet. Der Große Preis von Brasilien sorgt immer für Überraschungen und zusammen mit ganz guten Überholmöglichkeiten, besonders am Ende der Start- und Zielgeraden ist es ein Rennen, das man nur sehr schwer vorhersagen kann."

