• 20.12.2008 09:35

  • von Stefan Ziegler

Schlussstrich: McLaren-Verfahren in Italien vor dem Ende

Die Spionageaffäre zwischen McLaren-Mercedes und Ferrari aus dem Jahr 2007 könnte schon bald endgültig ad acta gelegt werden

(Motorsport-Total.com) - Die Saison 2007 war geprägt von einem intensiven Fight um die Titel in den beiden WM-Wertungen, schlug aber zugleich hohe Wellen durch die Spionageaffäre zwischen McLaren-Mercedes und Ferrari. Nachdem sich die beiden beteiligten Teams inzwischen ausgesprochen und die Sache aus der Formel-1-Welt geschafft haben, scheint sich in Italien nun auch ein Ende des Verfahrens gegen McLaren-Mercedes anzubahnen. Insgesamt 630.000 Euro Strafe müssen vier Mitarbeiter bezahlen.

Titel-Bild zur News: Stefano Domenicali (Teamchef) und Martin Whitmarsh (Geschäftsführer)

Keine Verständigungsprobleme: Ferrari und McLaren haben den Disput beigelegt

Die Anwälte der beiden Parteien haben sich offenbar darauf geeinigt, das Verfahren nicht länger voranzutreiben. Um dieses Ziel zu erreichen wurde vereinbart, dass die vier McLaren-Ingenieure Mike Coughlan, Paddy Lowe, Jonathan Neale und Rob Taylor insgesamt 630.000 Euro an die italienischen Behörden überweisen müssen. Mit 180.000 Euro stemmt Coughlan den größten Anteil an dieser Summe.#w1#

"Diese gerichtlichen Formalitäten sind die direkte Folge der Beilegung des Streits zwischen McLaren und Ferrari", erklärte ein Sprecher von McLaren-Mercedes. Anscheinend wird der britischen Traditionsrennstall für die Anteile von Lowe, Neale und Taylor aufkommen - bei Coughlan liegen die Dinge etwas anders. "Mike Coughlan arbeitet nicht mehr für McLaren", wird der Teamsprecher weiter zitiert.

"Weil das der Fall ist, wäre es sowohl unangebracht als auch unhöflich, wenn wir in seinem Namen eine Erklärung abgeben würden. Wie bereits bekannt ist, haben McLaren und Ferrari im Juni dieses Jahres öffentlich einen Strich unter diese Angelegenheit gezogen. Jetzt kooperieren die beiden Teams in der Teamvereinigung FOTA produktiv und herzlich miteinander, um die Zukunft der Formel 1 auf eine gute Basis zu stellen."

"Auch die FIA hat schon vor geraumer Zeit erklärt, dass die Kontroversen des vergangenen Jahres abgeschlossen sind", so der McLaren-Sprecher weiter. "In den vergangenen zwölf Monaten hat McLaren mit der FIA intensiv an den Plänen zur Kostenreduktion gearbeitet, an umweltfreundlichen Initiativen teilgenommen und sich ebenfalls an der FIA-Kampagne 'Every Race' beteiligt, die den Motorsport von Rassismus frei halten will."

"Wir bei McLaren begrüßen daher diese gerichtliche Ende in Italien und fühlen uns sehr zuversichtlich, dass McLaren - in Zusammenarbeit mit der FOTA, Ferrari und den anderen Formel-1-Rennställen, allen anderen Herstellern in der Formel 1, der FOM und der FIA - eine Hauptrolle bei der Gestaltung der Formel 1 in den kommenden Monaten und Jahren spielen wird."