Schlechtestes Minardi-Qualifying der Saison

Ausgerechnet beim Heim-Qualifying in Imola ging für das Minardi-Team alles schief, was nur irgendwie schief gehen kann...

(Motorsport-Total.com) - Die Startplätze 17 und 18 sind an und für sich alles andere als eine Tragödie für das unterfinanzierte Mi-Team, doch die Art und Weise, wie man heute im Qualifying zu Werke ging, war für den Auftritt vor Heimpublikum in Italien mehr als unwürdig. Vor allem für Zsolt Baumgartner lief alles schief...

Titel-Bild zur News: Gianmaria Bruni

Gianmaria Bruni war mit sieben Sekunden Rückstand sogar ein Lichtblick...

Nach der schlechtesten Zeit im ersten Qualifying-Heat musste der Ungar die entscheidende Session eröffnen, doch nach einem Dreher auf seiner schnellen Runde wurde er während seiner eigentlichen Attacke vom eigenen Teamkollegen, der sich noch aufwärmte, überholt! Baumgartner verlor fast 27 Sekunden auf die Bestzeit, hätte das interne Stallduell aber auch ohne seinen Fehler kaum für sich entscheiden können.#w1#

Baumgartner mit dilettantischem Qualifying-Auftritt

"Es war nach meinem Abflug am Morgen sehr stressig für das Team", gab er zu Protokoll. "Die Mechaniker haben in der Mittagspause das Ersatzauto, das eigentlich für Gimmi vorbereitet war, für mich umgebaut. Es fühlte sich im Vor-Qualifying anders an als mein Einsatzauto, aber ich musste im zweiten Run einfach angreifen. Leider habe ich in 'Variante Alta' einen Fehler gemacht, aber das passiert eben, wenn man viel riskiert. Ich freue mich aber, dass die erste Sektorzeit in der Runde nicht schlecht war."

Für das Rennen hat sich Baumgartner eine "konstante Performance" vorgenommen, genau wie in Bahrain. Dass er aber ob seiner mangelhaften Leistungen mehr und mehr belächelt wird, zeigte auch die Reaktion seiner Mechaniker nach dem Dreher im Qualifying, die sich nicht ärgerten, sondern erleichtert zu lächeln begannen, als sie sahen, dass ein Einschlag - und somit eine langwierige Reparatur am Nachmittag - ausbleiben würde.

Bruni wäre auch ohne Fehler chancenlos gewesen

Chancenlos war heute aber auch Gianmaria Bruni, der 7,146 Sekunden langsamer war als Button und damit selbst auf den langsamsten Jordan mehr als drei Sekunden verlor: "Wir fanden einfach keine gute Balance für heute und beim Ausgang der letzten Kurve meiner fliegenden Runde fuhr ich so hart über die Randsteine, dass mir das Lenkrad aus der Hand gerissen wurde und ich irrtümlich den Speed-Limiter aktivierte. Dadurch habe ich eine halbe Sekunde verloren. Morgen werde ich das neue Aerodynamikpaket verwenden, um es besser verstehen zu lernen. Es wird ein hartes Rennen."

Teamchef Paul Stoddart beklagte die "schlechteste Leistung in einem Qualifying in dieser Saison. Darauf sind wir nicht stolz. Zsolt hat sich gedreht und Gimmi aktivierte in der letzten Kurve irrtümlich den Geschwindigkeitsbegrenzer. Leider konnten wir deswegen das wahre Potenzial von Minardi nicht unter Beweis stellen. Das morgige Rennen wird schwierig, aber es ist ein neuer Tag und wir wollen das erste unserer Heimrennen wenigstens beenden."