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Scheidender 'ARD'-Chef gesteht Formel-1-Fehler ein

Der scheidende 'ARD'-Programmdirektor Günter Struve bereut, dass er es seinerzeit verabsäumt hat, gegen 'RTL' um die Formel-1-Rechte mitzubieten

(Motorsport-Total.com) - Günter Struve befindet sich in seinem letzten Jahr als Programmdirektor der 'ARD' - und während er sich darüber Gedanken macht, was er in der verbleibenden Zeit noch an Maßnahmen setzen könnte, nimmt er sich auch schon mal die Zeit, einiges Revue passieren zu lassen. Dabei wurmt ihn vor allem eines: dass er es versäumt hat, die Formel-1-Rechte ins staatliche Fernsehen zu holen.

Titel-Bild zur News: Günter Struve

Günter Struve nimmt die Schuld für den Formel-1-Flop der 'ARD' auf seine Kappe

"Es gibt einen Fehler, den ein Programmdirektor eigentlich nicht machen darf: Er sollte seinen eigenen Geschmack immer hintanstellen. In einer Frage habe ich mein Desinteresse leider triumphieren lassen. Das war bei der Formel 1", erklärte er in einem Interview mit dem 'Hamburger Abendblatt'.#w1#

"Ich mag keine Autos", sagte er. "Als wir möglicherweise die Formel 1 noch hätten bekommen können, haben wir mit so viel Lustlosigkeit agiert, dass die Rennen dann nicht in der 'ARD' waren. Damit habe ich einen Boom verschlafen. Das war ein professioneller Fehler. Dann habe ich mich jahrelang geärgert, wenn bei 'RTL' die Millionen durch die Decke schlugen."

Speziell während der Schumacher-Ära lohnte sich für 'RTL' das Formel-1-Engagement, das inzwischen angeblich 80 Millionen Euro pro Jahr kostet, aber im Zweiwochenrhythmus immer noch bis zu zehn Millionen Menschen vor die TV-Geräte lockt. Die 'ARD' musste stattdessen mit der weit weniger attraktiven DTM Vorlieb nehmen, um zumindest ein Bein in der Motorsportnische zu haben.