• 10.11.2002 11:41

  • von Fabian Hust

Sauber: Von Mängeln bei Fahrer und Auto

Peter Sauber erklärt, wo es in der vergangenen Saison beim Auto und beim Fahrer Felipe Massa gemangelt hat

(Motorsport-Total.com) - Im Verlauf einer Saison heißt es, aus den Fehlern zu lernen, um in der kommenden Saison Fortschritte zu machen. Aus diesem Grund ersetzt Teamchef Peter Sauber für das kommende Jahr auch Felipe Massa durch Heinz-Harald Frentzen. Zum einen schätzt der Schweizer die fahrerischen Qualitäten von "HHF", zum anderen sein großes Interesse an der Technik und man kenne sich, weswegen dies die Angelegenheit für beide Seiten einfacher gestaltet, wie er in einem 'Sport1'-Interview verrät.

Titel-Bild zur News: Sauber und Frentzen

Frentzen und ein neuer Windkanal (Hintergrund) sollen es richten

Man sei einfach "zu verwöhnt" gewesen durch das Erfolgerlebnis mit Kimi Räikkönen, so dass sich Sauber Anfang 2002 dazu entschied, mit Felipe Massa erneut einen sehr jungen und sehr unerfahrenen Rennfahrer zu verpflichten: "Die Versuchung dies noch einmal zu probieren, war einfach groß. Das wusste man aber von Anfang an", erklärt der Teamchef.

Die Fahrzeugbeherrschung sei bei dem jungen Brasilianer immer schon exzellent gewesen, aber "er zeigt schon noch Mängel auf". "Die Konstanz fehlt, die Erfahrung fehlt. Nicht nur die auf der Strecke. Auch die Reife und die Erfahrung, Gelerntes richtig anzuwenden und umzusetzen fehlen. Das sieht man an ganz unterschiedlichen Orten. Auch das technische Verständnis - das ist ja nichts, was über Nacht kommt. Da hat der eine etwas mehr Talent dazu, der andere braucht etwas länger."

Einige Formel-1-Insider bemängeln, dass die modernen Formel-1-Autos wegen der Vielfalt an Elektronik, die heutzutage unter der Haube steckt, extrem einfach zu fahren sind, so dass viele "alte" Qualitäten eines Fahrers gar nicht mehr gefordert sind. Doch laut Peter Sauber haben sich die Anforderungen nur verschoben, weswegen auch ein Massa trotz seines exzellenten Speeds nicht mithalten konnte: "Die Autos sind heute vielleicht etwas einfacher zu fahren, aber die ganzen Mechanismen, um die Autos schneller und besser zu machen, die sind doch wesentlich komplexer geworden."

Auch bei seiner technischen Mannschaft lief in der vergangenen Saison nicht immer alles rund. Es sei "schwer zu sagen", warum man im Verlauf der Saison kaum noch Fortschritte machen konnte: "Wir wissen, was es ist. Wie man es hätte ändern können, das wissen wir nicht. Wenn der Windkanal nicht mit der Straße übereinstimmt, ist es sehr schwierig, sich in der Aerodynamik zu verbessern. Man versucht das Auto vor allem im Bereich der Aerodynamik über den gesamten Verlauf der Saison weiter zu bringen. Wir haben daran intensiv gearbeitet und auch viele neue Teile an das Fahrzeug gebracht. Die Resultate waren aber auf der Straße bei weitem nicht so gut, wie im Windkanal."

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