• 15.07.2011 13:16

Sauber: Nürburgring sollte C30 liegen

Nach dem starken Wochenende in Silverstone will Sauber den Schwung zum Nürburgring mitnehmen - Die Streckencharakteristik passt zum C30

(Motorsport-Total.com) - Beim Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring ist Saisonhalbzeit. Kurz vor Saisonmitte haben sich beide Sauber-Fahrer noch neue persönliche Bestmarken gutschreiben können: Beim zurückliegenden Grand Prix in Silverstone erzielte Kamui Kobayashi als Achter sein bisher bestes Formel-1-Qualifyingergebnis, und Sergio Perez erkämpfte sich als Siebter sein bis dato bestes Formel-1-Rennresultat. Das Team will den Schwung aus Silverstone mitnehmen und mit dem Sauber C30 Ferrari weitere Punkte holen.

Titel-Bild zur News: Kamui Kobayashi

Wie in Silverstone ist auch am Nürburgring regen nie auszuschließen

"Ich bin bisher erst einmal auf dem Nürburgring gefahren, das war 2009 mit der GP2", erinnert sich Kobayashi. "Damals wurde ich in den beiden Rennen ein Mal Neunter und ein Mal Dritter. Ich weiß noch gut, dass die Strecke ihre Tücken hat und schwierig ist, auch aufgrund der Höhenunterschiede."

Der Japaner glaubt an ein gutes Ergebnis - Grund ist die Streckencharakteristik: "Der Nürburgring ist eine schnelle Strecke, ähnlich wie Silverstone, und das sollte uns entgegenkommen. Wir wissen, dass wir in schnellen Kurven stark sind und sollten wieder eine gute Leistung abliefern können. Ich freue mich jedenfalls sehr auf den Grand Prix. Mir gefällt auch, dass sich in Deutschland jährlich zwei Rennstrecken abwechseln, das bringt Vielfalt."

Perez kehrt in einstige Wahlheimat zurück

Teamkollege Perez hat nach seinem starken siebten Platz Lunte gerochen: "Wie Silverstone ist auch der Nürburgring eine Traditionsrennstrecke und noch dazu ebenfalls in einem Land, in dem ich eine Zeit lang gelebt habe. Ich freue mich auf die Rückkehr nach Deutschland und auf ein weiteres gutes Rennen."

In der zweiten Saisonhälfte will der talentierte Mexikaner auftrumpfen: "Nachdem ich in diesem Jahr zwei Grands Prix auslassen musste, ist es für mich umso wichtiger, bis zum Saisonende alles zu geben. Ich will auch vor der Sommerpause noch einiges zeigen, mit drei Grands Prix in einem Monat ist das eine intensive Phase."

"Nachdem ich zwei Grands Prix auslassen musste, ist es für mich umso wichtiger, bis zum Saisonende alles zu geben." Sergio Perez

Er mag sowohl die legendäre Nordschleife, als auch den neuen Kurs: "Ich bin auch mal mit einem Straßenauto über die Nordschleife gefahren. Das ist natürlich eine absolut faszinierende Strecke. Auf dem modernen Kurs mag ich die Schikane im letzten Sektor besonders gern. Allgemein erwarte ich, dass die Strecke unserem Auto recht gut liegen wird. Wir sollten dort ein gutes Rennen zeigen können."

Key und die Herausforderung Nürburgring

Technikchef James Key sieht den Nürburgring aufgrund seiner abwechslungsreichen Charakteristik als besondere Herausforderung: "Der Nürburgring ist eine abwechslungsreiche Strecke mit sehr unterschiedlichen Anforderungen und deshalb schwer zu charakterisieren. Gute Bremsstabilität ist wichtig vor Kurve eins, wo es auch eine Überholmöglichkeit gibt. Der erste Sektor ist recht langsam, insbesondere nach der ersten Kurve, weshalb das Auto dort viel Abtrieb und eine gute Traktion benötigt."


Fotos: Sauber, Großer Preis von Großbritannien


"Dann folgt ein Hochgeschwindigkeitsabschnitt hinunter zur Spitzkehre, wo es ebenfalls eine Möglichkeit zum Überholen gibt. Die zweite Hälfte der Runde enthält vor allem langsame und mittelschnelle Kurven sowie zwei relativ lange Geraden. Die letzte Kurve stellt für die Ingenieure und Fahrer eine ziemliche Herausforderung dar, vor allem im Qualifying. Aufgrund dieser vielfältigen Anforderungen wird das ein spannendes Wochenende."

"Der Nürburgring ist eine abwechslungsreiche Strecke mit sehr unterschiedlichen Anforderungen." James Key

Nur kleine Verbesserungen am C30

Pirelli bringt wie in Kanada die Mischungen "soft" und "medium" nach Deutschland. "In Kanada war der Umgang mit der mittleren Mischung nicht ganz einfach", so Key, "also müssen wir einige Arbeit investieren, um sie optimal zu nutzen. Die weichen Reifen sollten kein Problem darstellen."

"Am Auto werden wir die gleichen Verbesserungen haben, die schon in Silverstone zum Einsatz gelangten. Zusätzlich werden wir kleine Änderungen am Diffusor sowie an den hinteren Bremsbelüftungen einführen. Nach unserer guten Vorstellung in Silverstone wollen wir diesen Schwung mitnehmen und weitere Punkte einfahren."

"In Kanada war der Umgang mit der mittleren Mischung nicht ganz einfach." James Key