• 23.05.2004 18:39

  • von Marco Helgert

Sauber mit "bitter-süßem" Rennen

Giancarlo Fisichella wurde durch einen spektakulären Unfall aus dem Rennen gerissen, Felipe Massa holte mit Rang fünf vier Punkte

(Motorsport-Total.com) - Sauber gehörte zu jenen sieben Teams, die in Monaco in die Punkte fahren konnte. Felipe Massa schaffte es, sich im Rennen von allem Ungemach fernzuhalten und kam bis in das Ziel auf den fünften Platz nach vorne. Die vier Punkte, die der Brasilianer einfuhr, bedeuten für Sauber den Sprung auf den fünften Platz der Herstellerwertung, doch der spektakuläre Ausfall von Giancarlo Fisichella riss Saubers Speerspitze aus dem Rennen. Der Italiener fuhr im Qualm des Motorschadens von Takuma Sato auf McLaren-Pilot David Coulthard auf, hob ab, überschlug sich und blieb seitlich über Kopf liegen. Fisichella entkam dem Unfall jedoch ohne eine Verletzung.

Titel-Bild zur News: Giancarlo Fisichellas Sauber wird geborgen

Mit vereinten Kräften wird Fisichellas Sauber wieder auf die Räder gestellt

"Ich bin sehr enttäuscht", so Fisichella nach dem Rennen. "Ich hatte einen guten Start, fuhr bewusst und schonte die Reifen, als plötzlich Satos Motor explodierte. Ich habe schon beim zweiten Start die Rauchentwicklung gesehen, aber niemand hatte erwartet, dass er so hochgehen würde. Ich konnte absolut nichts sehen. Barrichello und Montoya lagen vorne, auf einmal war ein McLaren da. Ich habe keine Ahnung warum."#w1#

"Dann hörte ich einen lauten Knall und schon lag ich im Auto kopfüber auf der Straße. Das Auto hat die Energie des Einschlags aufgenommen und ich blieb im Cockpit, bis draußen alles ruhig war, nur für den Fall, dass der Unfall noch weitergehen würde. Dann stieg ich aus. Mir geht es gut, aber ich bin sehr frustriert, weil wir heute mit Sicherheit Rang vier hätten belegen können."

Felipe Massa erlebte den Unfall seines Teamkollegen von weiter hinten: "Alles, was ich während des Unfalls wahrgenommen habe, war ein riesiges Durcheinander und jede Menge abbremsende Autos um mich herum. Ich befand mich direkt hinter Ralf und bremste, als er es tat. So schafften wir es, uns durch das Chaos hindurchzufädeln. Ich schätze, dass ich einfach Glück hatte, denn man konnte kaum etwas sehen!"

"Da während meines zweiten Stints meine Reifen noch sehr brauchbar waren, war ich in der Lage, mich darauf zu konzentrieren, eine gute Endposition zu erlangen. Im letzten Stint waren die Reifen anfänglich noch okay, doch als da Matta aufschloss, waren die Hinterreifen erledigt und ich musste mich darauf konzentrieren, das ständig seitwärts ausbrechende Auto auf grader Linie zu halten. Ich wusste, dass auch da Matta gute Chancen darauf hatte, in die Punkte zu fahren. Deshalb dachte ich nicht, dass er ein Risiko eingehen würde. Dennoch war ich nicht in der Lage, mich zu entspannen. Ich bin froh darüber, dem Team beim Aufrücken geholfen zu haben, besonders nach Giancarlos Unfall. Es ist gut zu wissen, dass er seinen Crash unbeschadet überstanden hat.

Peter Sauber, Teamchef: "Ein unglaubliches Rennen für uns, aber auch ein bitter-süßes, das uns Freude und Schmerz bereitet hat. Wir sind sehr froh, dass Giancarlo unverletzt dem spektakulären Unfall entkam. Er hat im Qualifying mit der größten Benzinmenge einen großartigen Job gemacht und war vor dem Rennen sehr zuversichtlich. Auf der anderen Seite freuen wir uns für Felipe, der ein fehlerfreies Rennen mit viel Kampfgeist fuhr. Unsere vier gesammelten Punkte machen das Unglück von Giancarlo vergessen und bringen uns auf den fünften Platz der Konstrukteursmeisterschaft."