• 17.01.2006 11:52

  • von Inga Stracke

Sauber: "Mein Herz steckt und bleibt auch drin"

Peter Sauber, neuerdings nur noch Berater des BMW Sauber F1 Teams, stellte sich bei der Präsentation des F1.06 den Fragen von 'F1Total.com'

(Motorsport-Total.com) - Peter Sauber, der Schweizer des Jahres, war heute bei der Präsentation des F1.06 für die kommende Saison nicht mehr als Teamchef, sondern nur noch als offizieller Berater des einst von ihm gegründeten Rennstalls dabei. Dennoch hat er nach wie vor viel zu tun, wie er am Rande des Events in Valencia im Interview mit 'F1Total.com' verriet.

Titel-Bild zur News: Peter Sauber

Peter Sauber ist nach 13 Jahren nicht mehr Leiter seines eigenen Rennstalls

Frage: "Peter Sauber, die Fans in der Schweiz haben eigentlich kein Team verloren, sondern einen Motorenhersteller dazugewonnen. Auch Sie sind weiter im Team, nicht nur im Namen vertreten. Sind Sie stolz darauf, die Präsentation dieses Autos zu sehen?"
Peter Sauber: "Ja. Ich bin sehr zufrieden mit dem, was ich gesehen habe. Das Auto ist nicht nur wunderschön, sondern die gesamte Präsentation ist hervorragend organisiert und gut besucht. Für mich ist es natürlich sehr angenehm, hier dabei zu sein, ohne die Verantwortung zu tragen."#w1#

Erst im April wird Sauber wirklich zur Ruhe kommen

"Es war anstrengender als zu aktiven Zeiten!" Peter Sauber

Frage: "Wie war Ihr Winter - immer noch stressig mit viel Arbeit oder konnten Sie sich endlich mal ein bisschen ausruhen?"
Sauber: "Es war anstrengender als zu aktiven Zeiten! Der ganze Integrationsprozess ist zwar eigentlich recht gut verlaufen, aber er war doch sehr, sehr anstrengend. Ich war über Neujahr weniger Skifahren als in der Vergangenheit, aber ich bin sicher, dass ich das noch nachholen werde."

Frage: "Wird es jetzt ein bisschen ruhiger oder gehen Sie mit Vollgas mit in die neue Saison?"
Sauber: "Heute Nachmittag sehen wir zum ersten Mal das Auto fahren. Das wird sehr spannend. Der Januar ist noch ziemlich gedrängt mit Terminen, aber das ist normal - alles, was im alten Jahr nicht mehr gegangen ist, rutscht in den Januar hinüber. Ich hoffe, dass ich im Februar zum Skifahren komme - da bin ich guten Mutes. Im März werde ich nach Malaysia fliegen. Das wird mein erster Grand Prix, der zweite der Formel-1-Saison. Es gibt dort Verpflichtungen mit dem Hauptsponsor 'Petronas'. Ab April wird es dann ruhiger, hoffe ich."

Frage: "Was erwarten Sie vom Team? Ihr Herz steckt ja immer noch drin..."
Sauber: "Das steckt drin und das bleibt natürlich auch drin, das ist klar. Die Verbindung zu den Teammitgliedern ist stark und nach wie vor da. Ich stelle keine Prognosen an. Ich habe das auch früher nie gemacht, denn es ist sicher schwierig, Prognosen zu machen. Grundsätzlich gilt, dass sich das Team nach vorne bewegt. Ich hoffe, dass das nicht allzu schwierig wird, denn die achte Position, die wir letztes Jahr erreicht haben, ist natürlich sehr unbefriedigend."

BMW Sauber F1 Team bisher auf einem guten Weg

"Ich glaube schon, dass es einen Schritt nach vorne geben wird. Das Auto macht einen guten Eindruck." Peter Sauber

"Ich glaube schon, dass es einen Schritt nach vorne geben wird. Das Auto macht einen guten Eindruck. Ich kenne es natürlich sehr gut und habe mich auch technisch informieren lassen. Die Aerodynamik ist auf einem guten Weg. Das Ziel, dass sich Willy Rampf gesetzt hat, konnte bis jetzt erfüllt werden. Ich hoffe, dass wir da noch ein bisschen zulegen können. Man weiß jedoch nie, wie große Fortschritte die Konkurrenz gemacht hat. Das ist immer das Fragezeichen - und das werden wir erst definitiv wissen, wenn wir zum ersten Rennen in Bahrain antreten."

Frage: "Wie wird die Saison - spannend?"
Sauber: "Ich bin sicher, dass sie spannend wird. Ich glaube, sie wird sich schlussendlich nicht groß von anderen unterscheiden, aber sie bringt natürlich schon viel Spannung und Zündstoff mit, zum Beispiel wegen der Reifenwechsel. Wir werden ein ganz spannendes Qualifying haben, davon bin ich überzeugt. Die Reifenwechsel werden wieder Spektakel zurückbringen, und die Motoren sind natürlich die große Unbekannte. Von der Performance her wird das Rad nicht neu erfunden, denn die, die einen guten V10 hatten, werden auch einen guten V8 zustande bringen, aber das Thema Zuverlässigkeit wird schon die eine oder andere Frage in den Raum stellen."