Sauber: Massa ist manchmal zu temperamentvoll
Sauber-Petronas-Teamchef Peter Sauber ist mit den Leistungen von Formel-1-Debütant Felipe Massa noch nicht zufrieden
(Motorsport-Total.com) - Sauber-Petronas-Neuling Felipe Massa bringt offenbar noch nicht die erhofften Leistungen. Der 20-jährige Brasilianer war bei den bisher absolvierten Testfahrten nicht nur regelmäßig langsamer als sein Teamkollege Nick Heidfeld, der allerdings auch schon auf die Erfahrung von zwei Formel-1-Jahren zurückblicken kann, sondern machte auch noch einige Fehler. Felipe Massa drehte sich häufig gleich mehrmals an einem Testtag und beschädigte dabei am letzten Testtag am Montag in Mugello den C21 sogar so sehr, dass die Testfahrten vorzeitig abgebrochen werden mussten ? nachdem "Quick Nick" schon einen Tag zuvor einen Sauber C21 zerlegt hatte.

© Sauber
Macht noch einige Fehler: Formel-1-Debütant Felipe Massa
"Manchmal geht einfach noch sein Temperament mit ihm durch", erklärte Teamchef Peter Sauber gegenüber 'Sport1'. "Manchmal wäre ein kühlerer Kopf wichtig. Er ist aber in jedem Fall noch steigerungsfähig und muss stetig daran arbeiten, sich noch besser in die Formel 1 einzuarbeiten." Auch mit der Technik hat Felipe Massa offenbar hin und wieder noch so seine Schwierigkeiten. "Man braucht sich bloß ein derartig kompliziertes Lenkrad, wie das eines Formel-1-Autos anzuschauen", erklärte der Schweizer die Probleme. "Die Umstellung ist für ihn immer noch sehr groß." Schließlich fuhr der Mann aus Sao Paulo noch im vergangenen Jahr in der Europäischen Formel 3000.
Doch nun hat Felipe Massa bis zum ersten Freien Training in Melbourne keine Chance mehr, Erfahrungen im Formel-1-Auto zu sammeln, da das Team aus Hinwil am Montag mit dem dritten Testtag im italienischen Mugello die Vorbereitungen auf die Formel-1-Saison 2002 abgeschlossen hat. Trotzdem hofft Peter Sauber, dass "man mir zu der Verpflichtung" von Felipe Massa eines Tages gratulieren kann und "wir das 'Phänomen Räikkönen' wiederholen konnten", so der 58-jährige Teamchef weiter, der zugibt: "Allerdings sind wir von Kimi Räikkönen und dessen Fahrweise natürlich noch sehr verwöhnt."
Kimi Räikkönen gab im vergangenen Jahr im Sauber-Petronas-Team sein Formel-1-Debüt und zeigte einige beeindruckende Leistungen. In diesem Jahr tritt er nun bei McLaren-Mercedes die Nachfolge seines Landsmanns Mika Häkkinen an. Peter Sauber glaubt, dass sein ehemaliger Fahrer den Aufgaben in einem Top-Team durchaus gewachsen ist. "Es würde mich nicht wundern, wenn er Mitte der Saison mit David Coulthard gleichziehen kann", schloss der Schweizer ab.

