Sauber hadert mit den Boxenstopps

Das Sauber-Team musste in diesem Jahr nicht nur auf der Strecke Federn lassen, auch in der Boxengasse gingen wertvolle Sekunden verloren

(Motorsport-Total.com) - In puncto Standzeiten an der Box liegen nach dem Grand Prix von Indien statistisch gesehen die Teams von Red Bull und Mercedes gleichauf an der Spitze. Die Fahrer der beiden Rennställe verbrachten in diesem Jahr bisher die wenigste Zeit an der Box. Es folgen die Teams von McLaren, Force India, Ferrari und Renault.

Titel-Bild zur News: Sauber-Boxencrew

Die Boxenstopps verliefen bei Sauber in der Saison 2011 nicht immer reibungslos

Nachdem das Schweizer Sauber-Team am Ende der Saison 2010 in der offiziellen Boxenstopp-Statistik der FIA in puncto Standzeiten noch Platz drei belegt hatte, fielen die Eidgenossen in diesem Jahr um fünf Positionen ab und belegen derzeit hinter Williams und gleichauf mit Toro Rosso und Lotus nur noch Rang acht.

Sauber-Teammanager Beat Zehnder sieht die Ursache für die in diesem Jahr längeren Standzeiten jedoch nicht allein bei den Mechanikern. "Wir haben 2011 auch ein Problem mit unseren Fahrern. Zu 80 Prozent stoppen sie an den Boxen nicht am richtigen Ort. Das kostet wertvolle Zeit", wird Zehner von 'Blick' zitiert.

Als Beispiel führt Zehnder den Grand Prix von Indien an: "Da hielt Perez gleich um drei Meter zu spät an. Da gingen über drei Sekunden verloren, weil das ganze Team mit dem Material nach vorne musste. Und dadurch verloren wir ausgerechnet im Kampf gegen Sutil im Force India den sicheren neunten Platz." Inzwischen beträgt der Punkterückstand Saubers auf das Team von Vijay Mallya stolze zehn Zähler.

¿pbvin|512|3628|sauber|0|1pb¿Bei der reinen Wechselzeit gehört Sauber laut Zehner weiterhin zur Spitze. "Allerdings hatten wir in diesem Jahr schon zwei Plattfüße und mussten außerdem fünfmal einen kaputten Frontflügel auswechseln", wie der Teammanager anmerkt. Zudem kostest der Mann mit dem Lollipop vor dem Auto im Vergleich zum Automatismus bei der Konkurrenz rund eine halbe Sekunde, schätzt Zehner. Bei Sauber vertraut man jedoch aus gutem Grund weiterhin auf die manuelle Variante: "Wenn das System spukt, wird's verdammt gefährlich. Wie bei Massa einmal in Singapur oder Rosberg in Ungarn", so der Schweizer.