• 22.06.2014 20:15

  • von Dieter Rencken & Dennis Hamann

Sauber: Funk-Fauxpas kostet gute Platzierungen

Sauber landete in Österreich nur auf den enttäuschenden Plätzen 13 und 19 - Schuld war vor allem ein gravierender Fehler im Teamfunk

(Motorsport-Total.com) - Die beiden Sauber-Piloten Adrian Sutil und Esteban Gutierrez kamen beim Großen Preis von Österreich nicht über die enttäuschenden Plätze 13 und 19 hinaus. Der Hauptgrund lag im ersten Boxenstopp von Gutierrez, der nicht korrekt ablief. Eine Radmutter wurde nicht richtig montiert. Doch der Mexikaner erhielt das Zeichen loszufahren, um dann gleich wieder anzuhalten. "Unsere Leistung heute war nicht akzeptabel. Ein solcher Fehler bei einem Boxenstopp darf schlichtweg nicht passieren."

Titel-Bild zur News: Sauber

Großes Chaos herrschte an der Boxenmauer bei Sauber in Österreich Zoom

Doch das Ganze wurde noch getoppt, indem man den, eigentlich für Gutierrez gedachten Funkspruch, sofort anzuhalten, an Adrian Sutil weiter gab. "Was den ganzen Vorfall betrifft, da ist einiges schief gelaufen. Da weiß man aber eigentlich, wie man zu reagieren hat. Wir müssen dem jetzt nachgehen und genau untersuchen, wie das passieren konnte", so Kaltenborn. Da Sutil dadurch viel Zeit verlor, und Gutierrez eine Zehn-Sekunden-Strafe bekam, war das Rennen für Sauber ab da gelaufen

"Was wir heute abgeliefert haben, ist nicht zu entschuldigen", meint dann auch Giampaolo Dall'Ara, Leitender Renningenieur: "Unsere Performance war in Ordnung. Allerdings passierten beim Boxenstopp dann Dinge, die unseren Rennablauf sehr negativ beeinflusst haben. Klar definierte Abläufe wurden nicht eingehalten. Als Folge davon stoppten wir das falsche Auto auf der Strecke. Was heute passiert ist, darf ganz einfach nicht geschehen."

Sutil: "Aus fahrerischer Sicht ein gutes Rennen"

Entsprechend bedient war auch Gutierrez: "Es war kein zufriedenstellendes Rennen für mich. Aufgrund des Zwischenfalls musste ich eine Zehn-Sekunden-Strafe absitzen. Anschließend habe ich nur noch versucht, das Maximum aus dem Auto zu holen. Wir hatten eigentlich versucht, mehr Fokus auf die Rennperformance zu legen, aber das hat leider nicht funktioniert." Teamkollege Adrian Sutil kann dem Rennen trotzdem noch etwas Gutes abgewinnen: "Aus fahrerischer Sicht war es ein gutes Rennen. Ich hatte einen optimalen Start und konnte gleich zwei Positionen gewinnen."

"Bis zu Runde 15 lief auch alles nach Plan", erzählt Sutil den Funk-Fauxpas aus seiner Sicht. Dann habe ich aber plötzlich den Funkspruch bekommen. Der galt aber Esteban. Dadurch hatte ich viel Zeit verloren und wurde früher überrundet, was mich zusätzlich Zeit gekostet hat." Kaltenborn lobt trotz des chaotischen Rennens aber ihre Fahrer: "Beide Piloten haben heute einwandfreie Leistungen gezeigt. Aber das nützt nichts, wenn wir Fehler machen. Das können wir uns nicht leisten."


Fotos: Sauber, Großer Preis von Österreich, Sonntag


"Wenn wir unsere Leistung ansehen müssen wir aber sehr nüchtern festhalten, dass wir überall Fortschritte machen müssen", meint Kaltenborn dann aber auch selbstkritisch. "Wir kennen aber die verschiedenen Ursachen und müssen generell das Level hochheben. Aber wir sind da gemeinsam drin und haben uns in gewissen Bereichen auch schon in kleinen Schritten verbessert. Aber insgesamt sind wir noch relativ weit weg. Und deswegen gilt es, nach wie vor, an allen Baustellen zu arbeiten. Ich gebe die Saison noch überhaupt nicht auf. Nur müssen wir noch einen Gang zulegen."