powered by Motorsport.com
  • 23.11.2014 19:35

  • von Dennis Hamann

Sauber erstmals in 21 Jahren Formel 1 ohne Punkte

Das Sauber-Team schaffte es auch in Abu Dhabi nicht, einen WM-Punkt zu holen und sorgt damit für einen teaminternen Negativ-Rekord

(Motorsport-Total.com) - Die Mannschaft um Teamchefin Monisha Kaltenborn hatte viele Hoffnungen auf das letzte Rennen der Formel-1-Saison 2014 gesetzt. Immerhin wurde in Abu Dhabi die doppelte Punktzahl vergeben. Die letzte Chance für das Team, die erste Saison ganz ohne einen WM-Punkt doch noch abzuwenden. Doch auch auf dem Yas Marina Circuit blieben die Ergebnisse hinter den Erwartungen zurück.

Titel-Bild zur News: Monisha Kaltenborn

Monisha Kaltenborn erlebte eine desaströse Saison mit Sauber Zoom

Bei rund 26 Grad kamen Esteban Gutierrez und Adrian Sutil nur auf den Plätzen 15 und 16 ins Ziel und schafften es damit auch im 19. Lauf der Saison nicht in die Punkte. Erstmals in der Firmengeschichte gehen die Hinwiler somit ohne Punkte aus der Saison. Selbst im Debüt-Jahr 1993 holte man 12 Punkte. Und auch in den schwächsten Jahren 1999/2000 konnte das Team wenigstens noch fünf beziehungsweise sechs Punkte holen. Entsprechend fasst auch Teamchefin Monisha Kaltenborn das Resultat zusammen: "Der Große Preis von Abu Dhabi ist bezeichnend für die Saison 2014."

"Für uns ist das Ergebnis eine große Enttäuschung. Es ist das schlimmste Jahr, das wir je hatten und das tut ziemlich weh. Das Team hat sehr hart gearbeitet. Aber unser Paket war einfach nicht gut genug. Es ist uns nicht gelungen, WM-Punkte einzufahren, was in der Geschichte des Rennstalls bisher noch nie vorgekommen ist. Es war einfach das Gesamtpaket, das nicht gut genug war. Gründe dafür gibt es zahlreiche", so die Teamchefin. Einer davon war aber wohl, dass Gutierrez auch in Abu Dhabi einfach zu keiner Zeit in der Lage war, auf Punktejagd zu gehen.

Gutierrez: Habe nur gekämpft

"Ich habe während des gesamten Rennens gekämpft. Wir konnten unsere geplante Zweistopp-Strategie umsetzen", so der Mexikaner. "Auf meinem letzten Stint musste ich dann aber so viele Runden wie möglich absolvieren. Ich habe versucht, auf jeder Runde das Maximum herauszuholen, gleichzeitig musste ich aber auch auf den Reifenverschleiß achten", so Gutierrez. Und auch für Teamkollege Adrian Sutil verlief das Rennen keinen Deut besser: "Ich hatte einen guten Start, kurz danach ist mir aber leider Kevin ins Auto gefahren."

"Dadurch bin ich einige Plätze zurückgefallen. Nach diesem Zwischenfall habe ich trotzdem versucht, weiterhin mein Bestes zu geben", schildert der Deutsche weiter. "Wir mussten allerdings auf eine Dreistopp-Strategie wechseln, was letztlich nicht optimal war. Generell waren die Rundenzeiten zu langsam, wodurch ein besseres Ergebnis kaum möglich gewesen wäre." Kaltenborn meint dazu nur: "Es bringt nichts, in der Öffentlichkeit mit dem Finger auf Leute zu zeigen. Wir werden die richtigen Schlüsse ziehen und die entsprechenden Maßnahmen einleiten."


Fotos: Sauber, Großer Preis von Abu Dhabi


Darunter fällt wohl auch, dass sowohl Sutil als auch Gutierrez für nächstes Jahr vor die Tür gesetzt werden. "Unser Blick ist jetzt nach vorne gerichtet, und wir werden die gesamte Energie dafür einsetzen, dass das Team wieder dort hinkommt, wo es in der Vergangenheit schon war, und wo es auch hingehört", erklärt Kaltenborn. "Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen im Team bedanken, den Mechanikern, den Ingenieuren, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Fabrik und den Piloten."

Kaltenborn: "Besonderer Dank an Esteban"

"Ein ganz besonderer Dank gilt dabei Esteban, der fünf Jahre zum Team gehörte. Er war stets loyal. Adrian hatte von dieser Saison sicher mehr erwartet, so wie wir selber auch." Trotzdem bedankt sich auch Sutil für die harte Arbeit seines Teams: "Ich möchte mich abschließend bei allen Ingenieuren und Mechanikern bedanken, die alle sehr hart gearbeitet haben." Und auch Gutierrez stimmt in die Danksagungen mit ein: "Ich möchte mich bei jedem einzelnen im Team bedanken. Es war mir eine große Freunde mit den Mitgliedern des Teams zusammenzuarbeiten. Ich wünsche allen das Beste für die Zukunft."

Und die Zukunft beginnt laut Chefingenieur Giampaolo Dall'Ara bereits jetzt: "Ab morgen werden wir unseren ganzen Fokus auf die Saison 2015 legen." Kaltenborn meint dazu: "Vieles hat Einfluss auf die Entwicklung. Es ist nicht immer das Geld. Wir sind vergangenes Jahr ein gewisses Risiko eingegangen, als wir beschlossen, das alte Auto weiter zu entwickeln. Was wir aber nicht erwartet hatten, waren die großen Unterschiede bei den Antriebseinheiten. Das dürfte einer der Hauptgründe sein."

"Es kann nur besser werden." Monisha Kaltenborn

Deswegen glaubt Kaltenborn auch an einen Aufwärtstrend für die nächste Saison: "Es kann nur besser werden. Der Motor wird sich verändern. Wir müssen darauf aufbauen was wir haben und kennen unsere Fehler und wissen wo es hingehen soll. Es kommt ein neues Fahrerduo, das frischen Wind reinbringen soll und das ist auch genau das, was wir brauchen."