Sauber enttäuscht: "Schlimmer als zum Heulen!"

Nach der Disqualifikation beider Autos in Melbourne ist Peter Sauber zum Heulen zumute, weil noch dazu Force India die Punkte geerbt hat

(Motorsport-Total.com) - Sergio Perez war gestern in Melbourne der tragische Held: Bei der Formel-1-Premiere als Siebter mit nur einem Reifenwechsel in die Punkteränge gefahren, wurde er (genau wie Teamkollege Kamui Kobayashi) nachträglich disqualifiziert. Bei der technischen Überprüfung nach dem Rennen stellte sich heraus, dass die eingesetzten Heckflügel illegal waren.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez und Peter Sauber

Die Freude über Platz sieben von Sergio Perez währte bei Peter Sauber nur kurz

"Ich bin am Boden zerstört", seufzt Teamchef Peter Sauber im 'Blick'. "Das ganze Team ist platt. Einer der schönsten Tage in meiner Karriere endet in einem Debakel. Es ist schlimmer als zum Heulen! Wir haben zwei verschiedene Flügeltypen dabei. Einer scheint beim Bau nicht genau kontrolliert worden zu sein. Einen Vorteil kann man daraus sicher nicht ziehen. Ausgerechnet Force India kommt jetzt mit beiden Autos in die Punkte. Das schmerzt noch mehr."

Der Regelverstoß wurde übrigens mit dem seitlichen Querschnittsprofil der oberen Heckflügelplatte begangen. Die konkave Form an der Oberseite darf einen Radius von 100 Millimetern nicht unterschreiten - eine Regel, die eingeführt wurde, um verbotenen F-Schacht-Systemen vorzubeugen. Sauber: "Ein Wahnsinn. Der Radius ist vielleicht 95 oder 97 Millimeter", ärgert er sich über die unbeabsichtigte Schlamperei.

Die FIA misst diesen Radius mit einer Kugel, die angelegt wird. Passt diese vollständig in das Flügelprofil, ist alles okay, bleibt aber am tiefsten Punkt ein Spalt, muss der Radius zu klein sein. Besonders bitter: Die fragliche Oberseite der Flügelplatte ist nicht der arbeitende Teil des Elements, sondern der Anpressdruck entsteht vielmehr durch die Unterseite, wo der Luftstrom beschleunigt wird. Die Aerodynamiker machen sich dabei das gleiche Prinzip wie beim Flugzeugbau zunutze.