• 29.07.2003 09:31

  • von Marcus Kollmann

Sauber beabsichtigt "altes Auto" auch 2004 einzusetzen

Probleme mit dem jetzigen Windkanal zwingen Sauber dazu für 2004 nur Verbesserungen am C22 vorzunehmen - C23 kommt später

(Motorsport-Total.com) - Erst vor wenigen Tagen gab das Sauber-Team bekannt, dass die Arbeiten am neuen Windkanal nach Plan laufen und vermeldeten, dass mit der "Rolling-Road", die dazu dient um die relative Geschwindigkeit zwischen Auto und Strasse zu simulieren, bereits das Herzstück montiert wurde.

Titel-Bild zur News: Peter Sauber (Teamchef)

Saubers Team wird die neue Saison wohl mit einem modifizierten C22 beginnen

Für die Konstruktion des Boliden für die Saison 2004 wird man auf die neue Anlage jedoch erst im Frühjahr nächsten Jahres zurückgreifen können. Mitte Dezember soll der Winkanal technisch fertig gestellt sein, dann folgt eine rund drei Monate dauernde Kalibrierung, bevor man alle Vorteile des dann wohl modernsten Windkanals der Formel 1 für die Entwicklung zu nutzen beginnen kann.

Die zwischenzeitlich im Lola-Windkanal durchgeführten Vergleichstests mit den Daten die man aus dem Windkanal in Emmen gewonnen hat haben nach einem Bericht des 'Blick' ergeben, dass kein Zweifel mehr daran besteht, dass die für die Konstruktion und Weiterentwicklung des C22 benutzte Anlage keine sonderlich zuverlässigen Rückschlüsse mehr zulässt. Dies wird die Entwicklung des Sauber-Boliden für 2004 beinträchtigen.

Anstatt viel Zeit und Ressourcen in die Tests im alten Windkanal zu investieren und am Ende auf Aerodynamik-Probleme zu stoßen wie in dieser Saison, hat sich Teamchef Peter Sauber laut den Auskünften aus der Schweiz auf einen "Notfallplan" besonnen. Die Übersee-Rennen wird man demzufolge mit einer modifizierten Version des diesjährigen Autos bestreiten.

"Dann haben wir im Frühling eben den C22B", erklärte Sauber. Mit dieser Entscheidung befindet sich der Schweizer Rennstall durchaus in guter Gesellschaft, denn von den Top-Teams starteten dieses Jahr McLaren und Ferrari ebenfalls mit verbesserten Versionen ihrer Vorjahresboliden in die Saison.

Von Vergleichen mit den großen Teams hält Sauber aber nichts: "Ein Vergleich hinkt", sagt der 59-Jährige und begründet im gleichen Atemzug, "denn leider ist unser altes Auto nicht gut."

BAR-Honda, für das Team aus Hinwil eigenen Aussagen nach derzeit der Maßstab in der Formel 1, hat aber auch schon angekündigt, dass man 2004 zunächst mit einer modifizierten Variante des aktuellen Autos antreten wird, bevor später der komplett neu entwickelte Bolide kommen soll.

Die offizielle Bekanntgabe der Entscheidung, dass Sauber 2004 mit einem modifiziertem Vorjahresauto beginnt, wird in den nächsten Wochen erwartet.