• 15.06.2006 10:49

  • von Adrian Meier

Sato: "Unsere Performance war schockierend"

Super-Aguri-Pilot Takuma Sato war von der mangelnden Pace seines Boliden in Silverstone enttäuscht, ist jedoch für die kommenden Rennen zuversichtlich

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Super Aguri in Monaco recht gut mit dem restlichen Feld hatte mithalten können, war sich das japanische Team bereits im Vorfeld des Grand Prix von Großbritannien bewusst, dass der Kurs in Silverstone mit seinen schnellen Kurven wieder schonungslos die schwächen des SA05 aufzeigen würde. Genau dieser Fall trat auch ein, Takuma Sato und Franck Montagny hatten im Qualifying mehrere Sekunden Rückstand auf die direkte Konkurrenz am Ende des Feldes zu verzeichnen.

Titel-Bild zur News: Takuma Sato

Takuma Sato freute sich in Silverstone über Fan-Unterstützung und Zielankunft

"Auf Strecken wie Barcelona oder Silverstone mit vielen Hochgeschwindigkeitskurven kann man ganz deutlich die Unterschiede der Autos sehen", erklärte Sato. "Silverstone erfordert eine Menge Abtrieb, wir wussten also, dass es sehr hart werden würde. Unsere einzige Hoffnung war es, ein wenig Schwung aus Monaco mitnehmen zu können, aber die Unterschiede waren ab Freitagmorgen unübersehbar."#w1#

Großer Rückstand in Silverstone

"Ich dachte, wir könnten näher dran sein, aber die anderen Teams entwickeln gut." Takuma Sato

In den Trainings hatte der Japaner dann zusätzlich technische Schwierigkeiten zu beklagen, nach einem Abflug ins Kiesbett musste er überdies im Ersatzauto ins Qualifying gehen. Auch wenn der große Rückstand auf die Konkurrenz sich bereits abgezeichnet hatte, war Sato anschließend von der großen Lücke geschockt: "Das war in Bezug auf unsere Performance schockierend. Ich dachte, wir könnten näher dran sein, aber die anderen Teams entwickeln gut", stellte er ernüchtert fest.

Im Rennen am Sonntag überholte Sato dann seinen Teamkollegen Montagny und erbte durch die Ausfälle von Scott Speed, Ralf Schumacher und Mark Webber zu Beginn und Lokalmatador Jenson Button kurz darauf einige Plätze, erlebte ansonsten jedoch ein eintöniges Rennen: "Es gab natürlich die Safety-Car-Phase nach dem Unfall in der ersten Runde, aber nach dem Neustart war nichts mehr. Ich bin einfach eine Runde nach der anderen gefahren."

Zielankunft sorgte für zufriedene Gesichter

"Es war wundervoll für mich, wieder in Silverstone ein Rennen zu bestreiten." Takuma Sato

Bis auf die mangelnde Schnelligkeit seines Boliden zeigte sich Sato nach dem Rennen jedoch sehr zufrieden, schließlich gelang es dem Team, beide Boliden ins Ziel zu bringen: "Abgesehen von der fehlenden Pace lief alles sehr gut. Das Ergebnis war von der Performance her nicht sehr gut, aber wir waren dennoch sehr glücklich, da zum ersten Mal beide Autos am Ende des Rennens die Ziellinie auf der Strecke überquert haben."

Im Grand Prix von Australien wurden zwar ebenfalls beide Autos des Teams gewertet, "aber da musste ich die Ziellinie in der Boxengasse überqueren". Neben der erfolgreichen doppelten Zielankunft war Sato außerdem glücklich, wieder in Silverstone gefahren zu sein: "Es war wundervoll für mich, wieder in Silverstone ein Rennen zu bestreiten, wo ich so viele gute Erinnerungen aus meiner Zeit in den Nachwuchskategorien habe. Das ist mein zweites Heimrennen, ich erfuhr wie üblich auch großartige Unterstützung durch die Fans", schwärmte er.

Bessere Performance in den kommenden Rennen

"Ich hoffe, dass wir etwas konkurrenzfähiger sein können als in Silverstone." Takuma Sato

Nun hofft Sato, dass die beiden nächsten anstehenden Rennen in Montréal und Indianapolis seinem Boliden mehr entgegenkommen, um auch leistungsmäßig wieder besser mithalten zu können. Die beiden Strecken in Nordamerika sollten den mangelhaften Abtrieb des SA05 weniger hart bestrafen als Silverstone, zudem weisen beide Kurse lange Geraden auf, was Super Aguri laut Sato ebenfalls liegen sollte.

"Man braucht in Montréal ein stabiles Auto für die harten Bremsmanöver, und außerdem haben wir sehr gute Topspeeds. Daher hoffe ich, dass wir etwas konkurrenzfähiger sein können als in Silverstone", zeigte sich Sato zuversichtlich. Danach erwartet das Team dann die Einführung des neuen Boliden, von dem man sich einen weiteren Schritt nach vorn erhofft. Sato fieberte seinem neuen Arbeitsgerät bereits entgegen: "Jeder unternimmt große Anstrengungen, um die neuen Autos für den Grand Prix von Frankreich fertig zu bekommen. Wir sind bereits sehr aufgeregt", meinte er abschließend.