• 24.05.2006 12:39

  • von Adrian Meier

Sato: "Müssen auf das neue Auto gut vorbereitet sein"

Der Super-Aguri-Pilot rechnet mit einer deutlichen Steigerung, jedoch muss sich bis zur Einführung auch das Team weiter verbessern - Vorfreude auf Suzuka

(Motorsport-Total.com) - In den ersten Rennen hatte das in der Winterpause neu gegründete Super Aguri F1 Team erwartungsgemäß großen Rückstand auf die Konkurrenz und konnte - trotz einiger Überraschungen in der Anfangsphase der Grands Prix - auch wenig gegen die direkte Konkurrenz am Ende des Feldes ausrichten. Allerdings ist man nach wie vor mit Autos auf der Basis des Arrows A23 aus dem Jahr 2002 unterwegs. Mit dem Debüt des neuen Boliden, das voraussichtlich beim Grand Prix von Frankreich vonstatten gehen soll, möchte man jedoch einen großen Schritt nach vorn machen.

Titel-Bild zur News: Takuma Sato

Takuma Sato erwartet vom neuen Boliden einen deutlichen Schritt nach vorn

Takuma Sato, der von Beginn an in den Aufbau des Rennstalls eingebunden war, ist mit den bisher gezeigten Leistungen sehr zufrieden, auch wenn das derzeitige Auto einen deutlichen Nachteil darstellt: "Seit der Zeit, in der ich 2002 den Jordan EJ12 gefahren bin, kann man sehen, wie sich die Technologie verbessert hat", erklärte der Japaner in einem Interview mit 'autosport.com'.#w1#

Vorfreude auf den SA06

"Wir sollten in jedem Fall in der Lage sein, auf einer Höhe mit Midland und auch Toro Rosso zu kämpfen." Takuma Sato

"Der A23 wurde nicht für den Honda-Motor gebaut, und auch die Reifen haben sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. Darüber hinaus haben wir aufgrund der Regeln für 2006 Abtrieb verloren, wir wussten also, dass wir es vom ersten Rennen an schwer haben würden", berichtete der 29-Jährige. Nachdem Pläne, eine überarbeitete Version des BAR-Hondas der vergangenen Saison einzusetzen, sich als nicht durchführbar herausstellten, begann das Team jedoch noch in der Winterpause mit der Entwicklung eines neuen Boliden.

Die Einführung des SA06 ist nach mehrmaliger Verschiebung nun auf den Grand Prix von Frankreich Mitte Juli angesetzt, die Erwartungen in das neue Auto sind groß: "Ich hoffe, dass es einen großen Schritt darstellen wird", erklärte Sato. "Denn sonst sind wir wieder am Ende des Feldes, und das wollen wir nicht. Wir sind richtig begierig auf das Auto, und wir erwarten einen großen Sprung. Wir sollten in jedem Fall in der Lage sein, auf einer Höhe mit Midland und auch Toro Rosso zu kämpfen."

Steigender Erfolgsdruck

Doch mit der Einführung des Hoffnungsträgers steigen nicht nur die Erwartungen der Teammitglieder, sondern gleichzeitig wird sich auch ein gewisser Erfolgsdruck einstellen, den das Team bislang nicht verspürte, wie Sato erläuterte: "Wir müssen sicherstellen, dass wir selbst auch vorbereitet sind. Es geht nicht nur um das neue Auto, sondern auch um das Team", zeigte sich der Japaner davon überzeugt, dass der neue Bolide alleine noch keine besseren Ergebnisse einfahren wird können.

"Wir müssen sicherstellen, dass wir bereit sind, wenn wir dann ein konkurrenzfähiges Auto haben." Takuma Sato

"Wenn wir hier und heute ein konkurrenzfähiges Auto haben, dann ist die Frage, ob wir die Leistung bringen können, zu der das Auto fähig ist. Die Antwort ist wahrscheinlich, dass wir dazu noch nicht in der Lage sind", räumte der 29-Jährige unumwunden ein. "Wir müssen also ein komplett neues Umfeld aufbauen, um sicherzustellen, dass wir für die Zeit bereit sind, wenn wir dann ein konkurrenzfähiges Auto haben, um dann die richtige Leistung zeigen zu können."

Dass dieser Prozess erst im Entstehen ist, sei jedoch normal, schließlich habe man nicht viel Vorbereitungszeit vor der Saison zum Aufbau des Teams gehabt. "Aber es ist schade, dass wir das während der Saison machen mussten, aber selbst die Mechaniker lernen Schritt für Schritt. Wenn wir dann ein wettbewerbsfähiges Auto haben, dann sollten wir also in der Lage sein, bis zum Ende der Saison die Geschwindigkeit der Konkurrenz mitgehen zu können."

Team fiebert dem Heimrennen in Suzuka entgegen

Vor allem bis zum Heimrennen des japanischen Rennstalls in Suzuka im Oktober will man sich stabilisieren und eine gute Leistung zeigen: "Das wichtigste Rennen der Saison ist für uns Suzuka, und wir wollen dort eine noch etwas bessere Leistung zeigen, noch konkurrenzfähiger sein, und vielleicht können wir eine Platzierung in den Punkten anstreben", berichtete Sato begeistert. Dennoch ist er sich bewusst, dass es bis zu Punkteplatzierungen für das Team noch ein weiter Weg ist: "Vielleicht ist es zu früh, um in diese Richtung zu denken, aber man muss in seinen Gedanken immer einen Schritt voraus sein."

"Das wichtigste Rennen der Saison ist für uns Suzuka." Takuma Sato

Doch in der japanischen Heimat hat Super Aguri bereits zahlreiche Fans. Die Anhängerschaft hat überdies großes Verständnis für die momentane Situation des Teams am Ende des Feldes: "Japan ist sehr aufgeregt", meinte Sato. "Ich war positiv überrascht, dass die Fans unsere Situation hier besser verstehen als wir uns das ausgemalt hatten. Sie wissen, dass in der Formel 1 hohe Standards herrschen, daher warten sie geduldig ab und unterstützen uns großartig."

Damit könnte das kleine neue Team unter Umständen mit einer guten Leistung beim Heimrennen auch den beiden großen japanischen Teams Honda und Toyota einen Teil der Show stehlen. "Sicherlich werden uns die Fans eine Menge Unterstützung zukommen lassen, und daher streben wir umso mehr danach, ein konkurrenzfähiges Auto zu haben", äußerte der Super-Aguri-Pilot. Die momentane Situation sei zwar aufgrund der hohen Ansprüche, die man an sich selbst stellt, ein bisschen schmerzvoll, "aber wir kommen damit zurecht und werden jeden Tag stärker. Ich weiß nicht, was in Suzuka passieren wird, aber wir würden dort sehr gerne ein gutes Rennen zeigen."