Neue Motorenidee soll in Monaco präsentiert werden

Während die FIA stur am Einfrieren der Motorenentwicklung festhalten will, werden die Hersteller in Monaco ihren eigenen Gegenvorschlag präsentieren

(Motorsport-Total.com) - Dass die fünf zur 'GPMA' zusammengeschlossenen Automobilhersteller BMW, DaimlerChrysler, Honda, Renault und Toyota in Barcelona ein Verständnismemorandum für eine gemeinsame Zukunft in der Formel 1 unterschrieben haben, wurde zunächst als Meilenstein gewertet, doch in Sachen Reglement brachte dies die Streitparteien keinen Schritt weiter.

Titel-Bild zur News: Mario Theissen und Norbert Haug

Mario Theissen von BMW (links) im Gespräch mit Mercedes' Norbert Haug

Während also kommerziell im Grunde genommen alles in die richtige Richtung geht, laufen die Diskussionen zwischen den Teams und der FIA unverändert weiter. Konkret dreht sich momentan alles um das geplante Einfrieren der Motorenentwicklung für den Zeitraum zwischen 2008 und 2010, an dem die FIA aus Kostengründen unbedingt festhalten will, während die Hersteller dagegen sind, weil sie um das hohe Niveau der Technologie in der Formel 1 fürchten.#w1#

Sportliche Arbeitsgruppe wurde bisher ignoriert

Erst kürzlich wurde innerhalb der neu geschaffenen Sportlichen Arbeitsgruppe, der Vertreter aller Teams angehören, über die Einfrierung der Motorenentwicklung abgestimmt - und es gab einen Mehrheitsbeschluss dagegen. Laut FIA-Statuten sollten einfache Mehrheiten neuerdings reichen, um einen endgültigen Beschluss zu fassen, doch plötzlich behauptet der Automobilweltverband, dass in dieser Angelegenheit doch Einstimmigkeit notwendig sei.

Daher haben sich die Motorenhersteller nun an einen Tisch gesetzt und selbst einen Gegenvorschlag ausgearbeitet, der am kommenden Wochenende in Monaco präsentiert werden soll: "Wir sind nicht weit voneinander entfernt", wird BMW Motorsport Direktor Mario Theissen diesbezüglich von 'Autosport' zitiert. "Alle Hersteller diskutieren eine billigere Motorenformel, die die Einfrierung von bestimmten Komponenten für einen bestimmten Zeitraum vorsieht."

Nicht der komplette Motor soll homologiert werden

"Unser Angebot ist sehr ausgewogen. Wir sind gerade dabei, es zu finalisieren." Mario Theissen

Sprich: Es sollen nur einzelne Bereiche des Motors für drei Jahre homologiert werden, doch nicht der komplette Motor als Ganzes. So soll unter anderem verhindert werden, dass ein Team für drei Jahre auf einem schlechten Motorenkonzept sitzen bleiben muss und nichts dagegen unternehmen kann. Theissen: "Unser Angebot ist sehr ausgewogen. Wir sind gerade dabei, es zu finalisieren, und wir wollen es der FIA am Monaco-Wochenende unterbreiten", teilte er mit.

"Das Wichtigste ist, dass es ein Vorschlag aller Motorenhersteller inklusive Ferrari und Cosworth ist. Ich denke, wir können die Ziele der FIA auch erreichen, ohne zu viel von der Technologie zu opfern", gab der Deutsche weiter zu Protokoll. Mercedes-Sportchef Norbert Haug stimmte in dieselbe Tonlage ein: "Die Hersteller haben einen besseren Vorschlag, der für den Sport vorteilhafter ist und mehr Geld spart", erklärte der 53-Jährige.