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  • 03.10.2006 09:55

  • von Fabian Hust

Sato fühlt sich zu unrecht bestraft

In Shanghai wurde Takuma Sato disqualifiziert, weil er blaue Flaggen ignoriert haben soll, doch der Japaner fühlt sich zu unrecht bestraft

(Motorsport-Total.com) - Takuma Sato sah beim schwierigen Großen Preis von China die Zielflagge und konnte sich bis auf den 14. Platz nach vorne arbeiten, doch diese Position hielt der Japaner nicht lange inne. Die Rennleitung disqualifizierte den Fahrer des Super Aguri F1 Teams wegen Ignorierens blauer Flaggen in der letzten Runde des Rennens, in der Rubens Barrichello Konkurrent Nick Heidfeld abschoss.

Titel-Bild zur News: Takuma Sato

Takuma Sato hätte gern seinen 14. Platz von Shanghai behalten

Das Wochenende begann für den 29-Jährigen bereits mit Problemen: "Am Freitag hatte ich ein kleines Problem mit dem Getriebe und ich konnte an diesem Tag kaum ordentlich fahren. Beim Großen Preis von Italien hatte Honda bereits ein Motorproblem entdeckt, wir mussten aus diesem Grund den Motor wechseln, was eine Zehn-Plätze-Strafe in der Startaufstellung bedeutete. Somit werde ich für Suzuka auch keinen neuen Motor haben, was schade ist."#w1#

Dennoch war Sato nicht demotiviert, schließlich konnte Testfahrer Franck Montagny am Freitag die siebtschnellste Zeit fahren: "Wir mussten uns auf seine Kommentare über die Informationen bezüglich der Bridgestone-Reifen verlassen und wir waren sehr ermutigt, dass er so gut unterwegs war. Das war wichtig und verlieh uns ein sehr gutes Gefühl", so Sato auf seiner Internetseite.

In der Qualifikation hatte der Rennfahrer aus Tokio jedoch keine Chance, denn Bridgestone war im Nassen hoffnungslos unterlegen. Somit musste er sich mit Platz 21 zufrieden geben: "Das Qualifying war wirklich eine Lotterie. Ich musste an die Box, als es eine rote Flagge gab, dann wurde ich beim Wiegen aufgehalten. Ich hatte sogar eine Runde an die Box zurück, die um eine Sekunde schneller war als meine eigentliche Qualifying-Runde. Wir bekamen das Timing einfach nicht richtig auf die Reihe."

Im Rennen hatte Sato eine gute erste Runde, in der er beide Midlands überholen konnte: "Dann musste ich jedoch sehr geduldig sein, denn ich wurde bald von meinem Teamkollegen aufgehalten und es war sehr schwierig, zu überholen. Schlussendlich hatte ich jedoch eine freie Strecke und ich war in der Lage, sofort um eine Sekunde pro Runde schneller zu fahren."

Beim ersten Boxenstopp wollte man eigentlich auf Trockenreifen umrüsten, aber zum Glück realisierte man, dass Konkurrenten auf diesem Reifen Probleme hatten, weswegen man noch etwas abwartete: "Wir entschieden uns aus diesem Grund, auf dem gleichen Reifen zu bleiben und wählten einen kurzen Rennabschnitt. Die Reifen leisteten beinahe 40 Runden lang gute Arbeit!"

In der Schlussphase des Rennens lag Sato nicht nur vor beiden Midlands, sondern sogar vor den beiden Toyota. Doch dann kam die berühmt-berüchtigte letzte Runde: "Nick Heidfeld holte in seinem BMW ziemlich schnell auf mich auf und ich ließ ihn vorbei. Aber dann begann erneut der Regen und ich konnte überraschenderweise erneut auf Heidfeld aufholen."

"Er machte in Kurve eins auf der letzten Runde einen Fehler und so überholte ich ihn", fährt der Japaner fort. "Ich war zu diesem Zeitpunkt schneller als er und fuhr vor der letzten Haarnadelkurve vor ihm, gleichzeitig schloss ich schnell auf Albers auf, um ihn zu überrunden."

Dann ging es Schlag auf Schlag. Jenson Button ging an Nick Heidfeld vorbei, der Sato geschickt nutzte, sodass Heidfeld vom Gas gehen musste. Pedro de la Rosa rutschte unterdessen in Rubens Barrichello, der deshalb wiederum nicht rechtzeitig bremsen konnte und in Heidfeld krachte, was den Deutschen drei Positionen kostete. Die Rennleitung entschied sich daraufhin, Sato nach dem Rennen zu disqualifizieren.

"Ich habe keine blauen Flaggen ignoriert. Warum sollte ich dies tun?", verteidigt sich Sato. "Fakt ist, dass ich ein paar Runden zuvor Nick bereits passieren ließ, aber ich war im Regen schneller und rundete mich aus diesem Grund selbst zurück, so einfach ist das. Ich dachte, dass ich das Richtige tue, wenn ich das Rennen auf Platz 14 beende. Es gab keine blauen Flaggen und es ist wirklich sehr schade, dass einem ein so gutes Ergebnis weggenommen wird, denn ich denke nicht, dass man mir die Schuld für einen Unfall geben sollte."

Dennoch kann sich Sato über die sportliche Leistung des Teams auf der Strecke freuen und fiebert nun seinem Heimrennen in Suzuka entgegen: "Es ist sehr wichtig, mit einem kräftigen Schwung nach Suzuka zu gehen und ich denke, dass unsere Zuverlässigkeit gut ist. Ich glaube, dass wir in Suzuka sogar noch besser sein werden als in Shanghai, denn wir haben in Silverstone getestet und verfügen hoffentlich über ein starkes Paket. Alles bewegt sich in eine positive Richtung."