• 21.06.2004 01:19

Sato: "Eine unglaubliche Erfahrung für mich"

Der Dritte von Indianapolis über seine zahlreichen Schrecksekunden im Rennen und das Gefühl nach dem ersten Podestplatz

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Takuma, das war dein erster Podestplatz. Was sagst du dazu?"
Takuma Sato: "Das ist ein großartiges Resultat, nicht nur für mich, sondern auch für das Team. Die Mechaniker arbeiten so hart und auch die Honda-Ingenieure in Japan. Da freut es mich umso mehr, dass ich ihnen heute dieses Resultat schenken kann. Am Start war ich sehr überrascht, wie schnell Fernando angeschossen kam, ich war ein wenig außen und verlor eine Position, die ich aber nach dem Restart wieder gutmachen konnte. Das Safety-Car war lange draußen. Unter den neuen Regeln kann man auch nicht voll attackieren. Das Team hat mir gesagt, ich soll Benzin sparen und langsam machen. Da waren so viele Wrackteile auf der Strecke und ich hatte alle Hände voll zu tun, nicht irgendwo drüber zu fahren. Ich musste fast stehen bleiben und dadurch blieb Michael in Führung, aber es ist ja trotzdem großartig gelaufen."

Titel-Bild zur News: Takuma Sato

Sato zeigt es: Platz drei bedeutet für den Japaner sein erstes Podium

Frage: "Wie ist das Auto den Rest des Rennens über gelaufen?"
Sato: "Das Auto war schwierig zu fahren, um ehrlich zu sein. Uns fehlt ein bisschen die Konstanz im Rennen, was die Pace betrifft. Heute aber war das Auto sehr konstant und ich konnte durchgehend gute Zeiten fahren. Am Ende Dritter zu werden, ist grandios."#w1#

Podium bedeutet Sato "auch für das Team" viel

Frage: "Was bedeutet dir dieser dritte Platz?"
Sato: "Es bedeutet mir viel, aber nicht nur für mich selbst, sondern auch für das Team. Wir arbeiten sehr, sehr hart, die Belegschaft. Die Honda-Leute sind damit beschäftigt, die Probleme der letzten beiden Rennen zu analysieren. Ich bin sehr erfreut, nach gestern auch heute wieder zu dieser Pressekonferenz kommen zu dürfen. Das war ein erster Schritt, ein sehr, sehr wichtiges Resultat für uns."

Frage: "Mit Olivier Panis gab es einmal eine Schrecksekunde auf der Gegengerade. Wie hast du den Zwischenfall gesehen?"
Sato: "Schon davor hatte er einen sehr guten Start und konnte in der ersten Kurve überholen. Früher oder später hatte er dann vor mir einen Reifenschaden. Vielleicht ist er über ein Wrackteil gefahren, denn die lagen überall. Ich selbst hatte auch alle Hände voll zu tun und musste fast stehen bleiben. Darum konnte ich auch keinen Vorteil daraus schlagen, mit so viel Benzin gestartet zu sein. Danach wollte ich Olivier dann überholen und die Gegengerade erschien mir als ein guter Platz dafür, aber dann ist er auf einmal rübergezogen und ich war sehr überrascht. Es war ein harter Kampf, es war knapp, aber am Ende ist unser Wunschresultat herausgekommen."

Frage: "Hast du ihn berührt?"
Sato: "Nein, wir haben uns heute nicht berührt?"

Frage: "Was war in der ersten Kurve mit Jarno los, als ihr beide in die Wiese musstet?"
Sato: "Jarno hat die letzte Kurve nicht ideal erwischt und ich kam in seinen Windschatten, aber die gelbe Flagge habe ich nicht gesehen. In der Mitte der Gerade sah ich die gelbe Flagge in der ersten Kurve, aber ich war mir sicher, dass mein Manöver vor der gelben Flagge abgeschlossen sein würde. Das Team hat mir das mit der Flagge am Funk gesagt und ich war plötzlich verwirrt, aber da musste ich auch schon bremsen und Jarno bremste auch. Ich denke, ein Auto ist gerade aus der Box gekommen. Jedenfalls stand ich auf der Bremse und konnte nicht einlenken. Jarno war außen und da mussten wir beide ins Gras fahren. Wir haben uns nicht berührt, aber das sind so Sachen, die im Rennsport eben passieren."

Balance war auch nach dem Ausritt gut genug

Frage: "Hat sich das Team Sorgen gemacht, dass etwas beschädigt sein könnte, denn ein wenig später ist ein Teil vom Auto weggebrochen?"
Sato: "Wirklich? Das weiß ich gar nicht. Das Auto hat gut funktioniert. Das Team hat sich natürlich nach dem Zustand der Reifen erkundigt, aber ich habe zurückgefunkt, dass die Balance und alles okay ist. Das Auto hat wirklich gut funktioniert und ich bin sehr beeindruckt von der Arbeit von Michelin. In Sachen Konstanz haben wir heute einen signifikanten Fortschritt gemacht. Bisher waren wir nie konstant genug, heute aber schon. Also bin ich happy."

Frage: "Die Zuschauer haben Michael und Rubens wie wild zugejubelt, aber auch dir. Was war das für ein Gefühl?"
Sato: "Großartig. Wir hatten das ganze Wochenende eine Menge Unterstützung von den amerikanischen Fans. Auch wenn wir in ein Restaurant gegangen sind, jubelten uns alle zu - nicht nur mir, auch anderen Fahrern. Ich spüre hier in Indianapolis eine riesige Energie. Als ich durchs Ziel gefahren bin, konnte ich die Fans schreien hören, natürlich auch auf dem Podium. Das war ein Riesengefühl. Es war eine unglaubliche Erfahrung für mich."

Frage: "Ist es noch zu früh, vielleicht dieses oder nächstes Jahr schon einen Sieg zu denken?"
Sato: "Jeder will gewinnen und jeder will der Beste der Besten sein. Das muss Schritt für Schritt kommen. Ich habe so lange auf so ein Resultat gewartet, aber es ist erst der erste Schritt, trotzdem ein so wichtiger Tag. Jetzt haben wir ein Auto, das auch konstant ist. Wenn wir wieder in Europa fahren, wird es eine Herausforderung. Wir wollen gewinnen, ich weiß nicht wann, aber wir werden es den Rest der Saison über versuchen."