Sao-Paulo-Freitag: Ferrari auf der Suche nach Haftung

Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen tun sich am ersten Trainingstag zum Grand Prix von Brasilien schwer, den nötigen Grip zu finden - Hilferuf von Vettel

(Motorsport-Total.com) - Ferrari startete am Freitag mit den Plätzen drei und vier ins Wochenende des Grand Prix von Brasilien. Der Rückstand, den Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen aufwiesen, war jedoch beträchtlich.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel fand am Freitag in Sao Paulo nicht immer die Ideallinie Zoom

Im durchgehend schnelleren zweiten Freien Training verloren die beiden Ferrari-Piloten mit den Soft-Reifen von Pirelli 0,960 beziehungsweise 1,115 Sekunden auf die Tagesbestzeit von Nico Rosberg (Mercedes).

"Das ist eine Sekunde zu viel", schnauft Vettel und erklärt: "Das Timing für meine schnelle Runde war nicht optimal, aber es war auch für die anderen schwierig, weil es zwischenzeitlich immer mal ein paar Regentropfen gab. Insgesamt betrachtet war es ein schwieriger Tag. Ich glaube, wir können uns noch verbessern. Ich freue mich jetzt auf die Analyse der Daten und darauf, morgen zulegen zu können."

Vettel: "Wenn ihr den Kerl trefft, der sich Grip nennt..."

Auf seinem Longrun am Nachmittag befand sich Vettel auf Augenhöhe mit Weltmeister Lewis Hamilton. Beide lagen jedoch rund 0,4 Sekunden hinter Rosberg zurück, der auch in dieser Disziplin das Tempo vorgab. Vettel klagt über mangelnden Grip: "Mit den Reifen hatten alle ihre liebe Mühe. Es war noch kniffliger als im vergangenen Jahr. Die Strecke ist sehr rutschig und das Auto rutscht stark herum. Ich glaube aber, das gilt für alle, insbesondere auf den Longruns."

So richtet Vettel einen Hilferuf an die Gruppe von Journalisten, die ihn nach dem zweiten Freien Training befragt: "Ich gebe euch meine Telefonnummer. Wenn ihr den Kerl trefft, der sich Grip nennt, dann gebt ihm bitte meine Nummer."

Räikkönen war am Vormittag zwecks Aero-Tests zunächst mit einer monströsen Messvorrichtung an seinem SF15-T unterwegs. Wenig später zeigte der Finne am Ende der Gegengerade beim Anbremsen von Kurve 4 einen Dreher. Die Bremsbalance war offenbar zu weit in Richtung Hinterachse verstellt. Räikkönen überbremste den roten Renner und drehte sich ins Kiesbett. Auf dem Longrun am Nachmittag wurde der "Iceman" nur mit dem fünftbesten Wert noch hinter Williams-Pilot Felipe Massa notiert.

"Es waren insgesamt zwei äußerst verwirrende Sessions. Ich würde nicht sagen, dass wir schon ein klares Bild hätten", bemerkt Räikkönen und spricht in Anspielung an seinen Dreher im Vormittagstraining von "einem kleinen Problem beim Setup". Am Nachmittag ging es "hektisch" zu, wie der Finne anmerkt: "Immer, wenn ich gerade auf die Strecke gehen wollte, passierte etwas. Unser Renntempo war eigentlich ganz okay, ich habe aber nicht darauf geachtet, was die anderen gezeigt haben. Für morgen müssen wir noch an ein paar Stellschrauben drehen. Es gibt auf jeden Fall Arbeit."