Samstags-Pressekonferenz

(Motorsport-Total.com) - Die schnellsten drei Piloten der Qualifikation, Michael Schumacher, Mika Häkkinen und David Coulthard, standen auf der FIA-Pressekonferenz wieder Rede und Antwort.

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Michael Schumacher, Mika Häkkinen und David Coulthard auf der Pressekonferenz

Frage: "Michael, war es eine schwierige oder gute Session? Wie ist es gelaufen?"
Michael Schumacher: "Schwierig und anstrengend trifft es, denn wir hatten nur eine halbe Stunde als alle sich zur Ausfahrt aus der Box entschieden hatten. Wir müssten auch noch herausfinden wie sich das Auto verhielt, da wir vor der Qualifikation ja heute nicht auf trockener Strecke fahren konnten. Es war also schon recht interessant und als dann die Monitore nicht funktioniert haben konnten wir keine Rundenzeiten ablesen. Wir wussten nicht wo wir schnell oder langsam waren. Manchmal hilft einem dieses Wissen, denn so weiß man, auf welche Beeiche man sich konzentrieren muss."

Frage: "Es schien den Anschein zu haben, als wäre es in der Garage ziemlich chaotisch, wenn auch nicht sehr."
Schumacher: "Nein. Vielleicht hat es so für die Leute hier ausgesehen welche uns von oben und sehr nahe beobachten konnten, jedoch war alles unter Kontrolle. Aber in den letzten Minuten wird es immer etwas lebhafter, weil man natürlich auf die Strecke gehen will."

Frage: "Wie stark hast du dein Auto in der Qualifikation verändern lassen?"
Schumacher: "Ein wenig, jedoch waren das nur ein paar Anpassungsarbeiten an die Strecke und die Streckenbedingungen."

Frage: "Vor jedem Versuch?"
Schumacher: "Ja, fast. Es waren keine großen Veränderungen, denn dafür gab es keine Zeit, aber einige kleine Sachen lassen sich immer einstellen und ändern."

Frage: "Warum hast du dich heute Morgen gedreht?"
Schumacher: "Das lag am Aquaplaning. Ich bin da etwas mit dem Heck zu stark in das Wasser geraten und habe mich dann von der Strecke gedreht."

Frage: "Welches Wetter würdest du am Sonntag bevorzugen?"
Schumacher: "Mir egal, ehrlich. Aber vermutlich trockenes Wetter, denn das ist besser, nachdem wir gesehen haben wie viel Regen hier fallen kann. Wir haben ja in der zweiten Freien Trainingssitzung heute gesehen, dass es zu nass war, zu stark geregnet hat und zu viel Aquaplaning gab. Deshalb wollte auch niemand rausfahren. Also wollen wir solche Bedingungen nicht im Rennen haben. Im Trockenen ist es einfach auch sicherer."

Frage: "War es ein Problem, dass du nicht wusstest, wie schnell du unterwegs warst?"
Schumacher: "Wir hatten die Endrundenzeit und kannten diese. Aber wenn man in einem Bereich etwas langsamer ist, ist es gut zu wissen, worauf man sich konzentrieren muss. Vor meinem dritten Versuch standen die Zeiten dann aber wieder zur Verfügung, sodass wir wie sonst üblich wieder im Bilde waren. Auf der anderen Seite wusste das Team Bescheid und hat mich informiert. Aber wenn ich in der Box stehe und warte, dann will ich gerne auf dem Monitor das Geschehen verfolgen und mich informieren. Insofern hat es heute länger gebraucht, bis wir wussten, wo wir Zeit verloren und Zeit gewonnen haben."

Frage: "Mika, ein wenig enttäuscht nicht auf Pole zu stehen?"
Mika Häkkinen: "Ja, ein wenig, aber nicht sehr. Es ist schon lange her, dass ich so nah an der Pole dran oder Zweiter in der Qualifikation war. Ich bin also sehr zufrieden, auch weil die Performance meines Autos sehr gut war und es sich gut fahren ließ."

Frage: "Du wusstest worauf es zum Schluss ankam. Was ist auf deiner letzten Runde passiert?"
Häkkinen: "Ich habe wahrscheinlich in den letzten beiden Kurven etwas Zeit verloren, denn ich hing hinter einem Benetton fest. Ich habe die Sektorenzeiten noch nicht angeschaut und weiß deshalb nicht genau, ob es so war oder nicht. Hätte ich in diesen beiden Kurven frei fahren können, so hätte ich wohl eine bessere Zeit erreicht."

Frage: "Und, bist du etwas zuversichtlicher, nun, wo du morgen aus der ersten Startreihe in das Rennen gehen wirst?"
Häkkinen: "Ja klar. Wir hatten ja auch viel gute Starts, nicht immer, aber wir waren sehr gut, sodass ich mir da für morgen keine Sorgen mache. Ich spüre, dass die Leistungsfähigkeit des Autos da ist und auch sehr konstant ist. Wenn ich die Rundenzeiten vom Freitag anschaue, so denke ich, dass wir stark sein sollten."

Frage: "Denkst du, dass der Regen heute Morgen, in Bezug auf deine Leistung gestern, dir geholfen hat?"
Häkkinen: "Schwierig zu sagen. Ich glaube, dass der Regen heute Morgen schon gut war. Es hat uns nämlich gezeigt wie gut wir im Regen sind. Ich hatte volles Vertrauen in mein Auto und war schnell unterwegs. Wir haben heute Vormittag auch ein paar sehr gute Änderungen durchgeführt, sodass die Balance stimmte und sollte es morgen wirklich regnen, dann sollten wir sehr gut aussehen. Wenn es trocken bleibt sollten wir aber auch sehr stark sein."

Frage: "David, enttäuscht Drittschnellster zu sein?"
David Coulthard: "Nein, ich bin nicht zu sehr enttäuscht. Grundsätzlich will man immer weiter vorne stehen als auf Platz 3, aber man hat ja alle Möglichkeiten dazu. Mein Auto war unter den gegebenen Umständen nicht so gut ausbalanciert wie ich das gewollt hätte. Es hätte aber auch schlimmer sein können."

Frage: "Wie wichtig ist die Position auf der Startaufstellung hier?"
Coulthard: "Ich glaube, dass die ersten Startreihen immer einen Vorteil bedeuten. Die Pole ist ganz klar immer ein Vorteil, denn dort strömt saubere Luft in die Kühler. Aber wie wir in diesem Jahr gesehen haben, so gewinnt nicht immer derjenige der auf der Pole Position steht. Es kann jede Menge passieren. Warten wir einfach mal die Überraschungen die das Wetter für uns parat hält ab und was die Strategie bringt. Wir entscheiden dann später wie gut und ausschlaggebend die Startplatzierung war."

Frage: "Also wie lautet die Taktik? Erst einmal abwarten?"
Coulthard: "Ja genau. Glaubst du, dass wir eine Kristallkugel oder so etwas haben? Meinst du das jetzt in Bezug auf das Wetter oder wie ist die Frage zu verstehen? Man stimmt das Auto für trockenes Wetter ab. Sollte es morgen regnen, so werden wir unsere Regenabstimmung hervorzaubern. Abhängig von der Stärke des Regens und der Nässe der Strecke hängt die Abstimmung des Autos ab. Da gibt es also keine Zauberei oder so."

Frage: "Wäre dir trockenes oder nasses Wetter lieber?
Coulthard: "Entweder trockenes oder nasses Wetter. Also keine wechselnden Bedingungen, denn die machen es für alle sehr schwierig. In Brasilien hat das zwar für uns keine Probleme bereitet, jedoch kann sich das auch schnell ändern. Wenn ich bedenke was letztes Jahr passiert ist, so bin ich eindeutig für trockenes Wetter."

Frage: "Michael, kannst du etwas zu deiner Pole-Runde sagen? Ich habe sie nicht im Fernsehen verfolgen können, aber der Kommentator sagte, dass du die Stowe nicht richtig bekommen hast, es aber wegen der Traktionskontrolle keine zu großen Auswirkungen hatte. War diese Einschätzung zutreffend?"
Michael Schumacher: "Ja, genauso war es. Ich habe die Kurve nicht richtig bekommen, aber glücklicherweise ist dort etwas Platz, sodass ich kaum Zeit verloren habe. Mehr gibt es dazu jedoch nicht zu sagen. Was die anderen Runden anbelangt, so war ich fast am Limit. Wenn man eine sehr gute Zeit gefahren hat ist es zudem schwer sich noch einmal zu verbessern."

Frage: "Also hat die Traktionskontrolle die Situation nicht gerettet?"
Schumacher: "Nein, damit hatte es nichts zu tun. In solchen Kurven benutzt man die Traktionskontrolle eh kaum."

Frage: "Mika, du hast den Großbritannien-Grand-Prix noch nie gewonnen. Würdest du ihn also gerne selbst gewinnen oder David dabei helfen?"
Mika Häkkinen: "Ich weiß nicht genau worauf diese Frage abzielt, ich denke, dass ich schon in der gestrigen Pressekonferenz dazu etwas gesagt habe. Ich werde also nicht noch einmal dort anfangen, wo ich gestern aufgehört habe."

Frage: "In Bezug auf die Situation in der ersten Starreihe meinte ich."
Häkkinen: "Das spielt keine Rolle."

Frage: "Gut, dann möchte ich David fragen. David, erwartest du morgen Unterstützung durch Mika?"
David Coulthard: "Das kommt ganz auf die Situation an. Wenn es eine Situation gibt, in der ich Punkte auf Michael gut machen könnte, so würde ich Hilfe erwarten. Ich bin aber so gespannt wie alle hier Anwesenden was denn morgen passieren wird."

Frage: Michael, du scheinst glücklich darüber zu sein Mika neben dir in der ersten Starreihe zu haben."
Michael Schumacher: "Mika hat ganz offensichtlich eine schwere Saison, insofern ist es schön für ihn wieder zurück zu sein."

Frage: "Mika, wie sehr motiviert es dich, jetzt, wo du dich so nahe an der Pole qualifizieren konntest?"
Mika Häkkinen: "Nun, wie man auf der Strecke fährt hängt immer von der eigenen Motivation ab. Aber ist das heute hier anders als es in anderen Ländern war? Nein. Ich glaube, dass ich bei den letzten Rennen am meisten motiviert war und gut sein wollte. Hier ist es genauso. Heute habe ich nur das Gefühl, dass wir alles richtig gemacht haben."