• 09.07.2005 11:20

  • von Fabian Hust

Sam Michael: "Wir haben die Probleme unterschätzt"

Der Technische Direktor von WilliamsF1 gibt zu, dass man die Probleme mit dem neuen Aerodynamik-Paket unterschätzt hat

(Motorsport-Total.com) - Für das BMW WilliamsF1 Team war der Große Preis von Frankreich in der vergangenen Woche eine herbe Enttäuschung. Zwar hatte man ein neues Aerodynamik-Paket am neuen Auto, doch die Boliden waren langsamer als zuvor und zudem kämpften Mark Webber und Nick Heidfeld mit technischen Problemen. Am Ende erlebte man ein Rennwochenende zum Vergessen. Und auch in Silverstone scheint es nicht so gut zu laufen, wie man sich das erhofft hatte.

Titel-Bild zur News: Sam Michael, Technischer Direktor von Williams

Sam Michael gibt zu, die Probleme unterschätzt zu haben

Laut Sam Michael, dem Technischen Direktor des WilliamsF1-Teams, habe man ein "ziemlich großes Upgrade" für das Auto gehabt, "praktisch das gesamte Paket" neu aufgebaut: "Und im Zusammenhang mit den limitierten Testfahrten ist dies eine sehr riskante Strategie", so der Australier weiter. "Wir hatten vor Magny-Cours zwei Tage in Jerez getestet, da sahen wir ein paar Probleme. Ich denke, dass wir unterschätzten, wie groß diese Probleme sind, bevor wir es mit nach Frankreich nahmen."#w1#

"In der Zwischenzeit haben wir ein ausgiebiges Programm diese Woche im Windkanal durchgeführt", fährt Michael fort. "Wir haben ein paar Dinge am Freitagnachmittag ausprobiert, die uns in eine ziemlich gute Richtung gebracht haben, um herauszufinden wo das Problem liegt. Ob wir das Blatt vor dem Ende des Wochenendes wenden können, weiß ich nicht. Aber wir beginnen definitiv Verbesserungen vorzunehmen."

"Unsere Strategie in diesem Jahr war es aufgrund des Rückstandes, den wir zu Beginn hatten, eine Menge Teile an das Auto zu bringen und eine Menge davon ungetestet", erklärt der 34-Jährige. "Ich würde sagen, dass dies in der Mehrheit, zu 90 Prozent, auch funktioniert. Dieses Mal sind wir gekniffen worden. Aber wir werden sicher stellen, dass wir die Probleme so schnell wie möglich aus der Welt schaffen können."

Vor einem weiteren Problem steht der Rennstall im Moment, weil man noch nicht weiß, welcher Motor kommendes Jahr im Heck stecken wird. Um das neue Auto optimal zu planen, hätte das laut Michael schon letzten Monat feststehen müssen, "um am Benzintank, dem Layout des Bodyworks, dem Getriebe und so weiter arbeiten zu können. Es gibt keine strikte Deadline, aber man will es so früh wie möglich wissen. Was wir sagen können ist, dass WilliamsF1 einen konkurrenzfähigen Motor haben wird und einen, mit dem wir um Siege fahren können."