• 04.09.2004 17:20

  • von Fabian Hust

Salo: "Ralf ist eine sehr seltsame Wahl"

Mika Salo ist froh, den "Bullshit" der Formel 1 nicht mehr erleben zu müssen und kritisiert die Fahrerpolitik von Toyota

(Motorsport-Total.com) - In der Saison 1999 erlebte Mika Salo einen echten Glücksmoment, als er von Ferrari-Rennleiter Jean Todt angerufen wurde und ihm von heute auf morgen die Rolle des Ersatzfahrers zuteil wurde, weil Michael Schumacher mit gebrochenem Bein pausieren musste. "Seitdem hat sich nichts verändert und immer noch gewinnt der gleiche Kerl", so der Finne, der gerade eine neue Karriere in der FIA GT Meisterschaft beginnt und dank Jean Todt dieses Wochenende in Imola sein Debüt im Maserati geben wird.

Titel-Bild zur News: Mika Salo

Mika Salo ist nicht allzu unglücklich, nicht mehr in der Formel 1 zu sein

Der 37-Jährige vermisst das Fahren von Formel-1-Autos, aber irgendwie ist er auch froh, dass er nun nicht mehr Teil des Formel-1-Zirkusses ist, wie er dem 'Autosport'-Magazin verrät: "Den ganzen 'Bullshit' vermisse ich nicht", meint der Finne, der trotz gültigen Vertrages für die Saison 2003 vorzeitig vom Toyota-Team entlassen wurde, was viele Experten bis heute nicht verstehen - der Rennfahrer selbst inklusive.#w1#

"Für mich war das alles eine Ecke zu viel, vor allem die letzten zwei Monate bei Toyota. Man musste die ganze Zeit seinen eigenen Arsch retten. Ich hatte Dinge, die das Team besser gemacht hätten, doch du konntest das einfach nicht erwähnen, denn du hattest Angst um deinen Job", so der 109-fache Grand-Prix-Teilnehmer, den damals das gleiche Schicksal ereilte wie Teamkollege Allan McNish, der nun ebenfalls wieder erfolgreich Sportwagen pilotiert.

"Ich wusste, dass sie einen Fehler machen, als sie mich und Allan gehen ließen und sie haben seitdem gelitten. Das werden sie auch nächstes Jahr tun, denn ihre neuste Fahrerentscheidung (die Verpflichtung von Ralf Schumacher; d. Red.) war nicht die cleverste der Welt. Ich denke, dass Ralf eine sehr seltsame Wahl ist", kritisiert Mika Salo die Japaner.

Dass Toyota mitten in der Saison Cristiano da Matta den Laufpass gegeben und durch Ricardo Zonta ersetzt hat, wundert Salo wohl nicht: "Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich Panis in Spa 2002 gesagt habe, dass er es genießen soll, denn er könnte seinen Job jeden Moment verlieren!" Einzig die Verpflichtung von Mike Gascoyne als neuen Technischen Direktor begrüßt Salo: "Er ist gut, aber selbst er kann es nicht alleine packen."