Salo: Grundsätzlich war es mein Fehler
Der Finne über das Rennen in Monza, warum der TF102 nicht optimal war und wie es dazu kam, dass er die Chance auf einen Punkt vergab
(Motorsport-Total.com) - Für Mika Salo verlief das Rennwochenende im italienischen Monza am Sonntag letzten Endes nicht so erfolgreich wie es verlaufen hätte können. Obwohl der Finne von Startplatz 10 aus in den Italien-Grand Prix gestartet und gut weggekommen war und später in den Punkterängen lag, verblieb ihm der eine mögliche Zähler auf Grund eines Missgeschicks nach dem Boxenstopp, als er die weiße Linie am Ende der Boxenausfahrt überfuhr, verwehrt. Die Rennkommissare bestraften Salo mit einer Boxendurchfahrtsstrafe, weshalb er am Ende mit einer Runde Rückstand auf den Sieger nur als Elfter die schwarz-weiß-karierte Flagge sah.

© Toyota
Salo musste im Rennen kämpfen, um den TF102 schnell zu fahren
Zum Leidwesen des 35-Jährigen, der für Toyota in Australien und in Brasilien je einen WM-Punkt hatte holen können, war der TF102 am Sonntag aber nicht genauso leistungsfähig wie am Samstag gewesen.
"Grundsätzlich funktionierte das Auto das gesamte Wochenende über gut, doch im Warm Up hatten wir zu hohe Bremsentemperaturen, weshalb wir die Bremsbelüftung vergrößern und etwas umbauen mussten. Dadurch verloren wir 15 Punkte an Abtrieb für das Rennen und ich konnte gleich auf der ersten Runde spüren, dass wir keinen Grip hatten", schildert Salo gegenüber 'Autosport' eines der Probleme mit denen er sich konfrontiert sah.
Als ein anderes Handikap entpuppte sich sein von Startposition 13 losgefahrener Teamkollege, der den Finnen den eigenen Worten nach "von der Strecke drängte", wodurch er einige Plätze verlor. Darüber hinaus funktionierte auch die Technik nicht einwandfrei: "Ich hatte die ganze Zeit ein Problem mit der Traktionskontrolle und konnte deshalb aus den Kurven nicht richtig heraus beschleunigen", so Salo.
Dass man am Ende trotz aller Schwierigkeiten die Chance auf WM-Punkte hatte, zeigt, wie verrückt der Grand Prix auf der einen und wie konkurrenzfähig das Team trotz allem auf der anderen Seite gewesen war. Doch Salo konnte nicht zum dritten Mal als Sechstplatzierter die Ziellinie überqueren, denn nach seinem Boxenstopp hatte er die weiße Linie am Ende der Boxenausfahrt überfahren. Die Schuld daran scheint ihn dafür jedoch nur zur Hälfte zu treffen.
"Als ich aus der Box herausfuhr kamen die Renault die vorbei. Ich hatte über den Boxenfunk immer push, push, push gehört, was bedeutete, dass sich jemand näherte. Ich konnte aber nicht sehen wer es war. Als ich versuchte das herauszufinden, überfuhr ich die weiße Linie. Grundsätzlich war das mein Fehler. Ich denke aber, dass wir unsere Strategie vorher hätten ändern und genauso früh hereinkommen sollen wie die Renault es taten. Stattdessen war ich 10 Runden länger auf Blasen werfenden Reifen unterwegs gewesen und hatte dadurch viel Zeit verloren", sieht der Finne auch eine gewisse Schuld für das verpasste Finish in den Punkterängen beim Team.
Seit klar ist, dass er nächstes Jahr nicht mehr im Toyota sitzen wird, fällt es Salo schwerer motiviert zu sein, doch auf den Japan-Grand Prix in Suzuka, sein vermutlich letztes Formel-1-Rennen, freut er sich schon. Was danach kommen wird, steht noch nicht fest. "Testfahrer", so sagt Salo, "möchte ich nicht unbedingt sein, denn ich bin ein Rennfahrer und das mag ich."

