• 26.10.2005 12:01

  • von Fabian Hust

Saisonanalyse Teil 3: Vitantonio Liuzzi

Lesen Sie im dritten Teil unserer täglichen Saisonanalyse-Serie den Rückblick auf das Jahr von Red Bull Racing-Pilot Vitantonio Liuzzi

(Motorsport-Total.com) - Vitantonio Liuzzi, der letzte Meister der Formel-3000-Meisterschaft, ist nach Christian Klien der zweite Fahrer des 'Red Bull Junior Teams', der in diesem Jahr den Sprung in die Formel 1 schaffte. 'Tonio', wie er im Team nur genannt wird, kann auf eine interessante Erfahrung zurückblicken: Im Jahr 2001 schlug er Michael Schumacher bei einem Kart-Rennen um die WM-Krone auf dessen Heimstrecke in Kerpen, als der siebenfache Weltmeister einen Gaststart absolvierte. Nicht zuletzt deshalb kam der Italiener mit vielen Vorschusslorbeeren in die "Königsklasse des Motorsports".

Titel-Bild zur News: Vitantonio Liuzzi und seine Mutter

Vitantonio Liuzzi ganz Italiener mit seiner Mama im Fahrerlager

Doch seine erste Formel-1-Saison begann für den 24-Jährigen erst so richtig beim vierten Saisonrennen in San Marino, wo er als Achter gleich einen (aber auch den letzten) WM-Punkt der Saison einfahren konnte. Danach folgten zwei Ausfälle, wovon jener in Barcelona auf einen Dreher zurückzuführen war.#w1#

Vitantonio Liuzzi

Vitantonio Liuzzi fuhr häufig etwas zu ungestüm Zoom

Dass der in Locorotondo geborene Rennfahrer die ersten drei Saisonrennen als Freitagstestfahrer verbringen musste, hatte mit dem Rotationsprinzip zu tun, das sich Red Bull Racing für das erste Jahr in der Formel 1 ausgedacht hatte. Einzig der erfahrene David Coulthard war fest gesetzt. In die Saison startete Christian Klien, der bei Jaguar Racing im Jahr zuvor bereits Streckenkenntnisse der Überseerennen sammeln konnte.

Liuzzi fuhr anschließend in San Marino, Barcelona, Monaco und auf dem Nürburgring, also auf Strecken, die er aus seiner Formel-3000-Zeit kennt. In Kanada übernahm dann wieder Klien das Cockpit. Zum Entsetzen von Liuzzi gab ihm das Team im Verlauf der restlichen Saison keine weitere Chance mehr. In Sachen Speed haben sich Liuzzi und Klien vielleicht nicht allzu viel genommen, doch der Österreicher erwies sich als der konstantere und vor allem fehlerfreiere Fahrer.

Christian Klien und Vitantonio Liuzzi

Im Duell mit Christian Klien musste sich Liuzzi geschlagen geben Zoom

Im Qualifying musste sich Liuzzi mit 6:1 (das zweiteilige Qualifying zu Saisonbeginn ist hier mit berücksichtigt) Coulthard geschlagen geben, Klien entschied das Duell mit 7:11 hingegen für sich. Ein weiterer Grund, warum Liuzzi zum Saisonende doch nicht mehr zum Einsatz kam: Red Bull konnte dem Italiener im Junior-Rennstall Squadra Toro Rosso für 2006 einen Platz garantieren, während Klien auch kommendes Jahr bei Red Bull Racing fahren wird.

Zyniker mögen sagen, dass Liuzzi in diesem Jahr sowieso in der Rolle des Freitagstestfahrers besser aufgehoben war. So konnte Liuzzi mit seinem lässigen Kleidungsstil die Aufmerksamkeit der VIPs und Medien auf den Red Bull Racing-Rennstall lenken und sich als Fan von hübschen Frauen auch in aller Ausgiebigkeit den 'Formula Unas' widmen...

Analyse der 'F1Total.com'-Experten:

Liuzzi, Coulthard und Klien

Fehlt es Vitantonio Liuzzi am notwendigen Ernst? Zoom

Marc Surer: "Wenn er in der Formel 1 erfolgreich sein will, muss er seinen Stil ändern. Er macht einen sehr lässigen Eindruck im Fahrerlager, was ich einem, der Rennen gewinnt, auch absolut zugestehe, aber nicht einem Nachwuchsfahrer, der als Freitagsfahrer nicht überzeugen kann."

"Liuzzi sollte wohl seriöser auftreten. Er würde der Formel 1 sicher gut tun mit seinem Auftreten, aber das kann man nur machen, wenn man Erfolg hat. Ansonsten wird man zum Komiker - und das ist er im Moment. Ich hätte mir von ihm mehr erwartet."

Hans-Joachim Stuck: "Ich finde gut, dass er bei der Squadra Toro Rosso noch einmal eine Chance bekommt. Ich halte ihn für einen Mann, der eine zweite Chance verdient."

Statistiken zu Vitantonios Saison

Fahrerwertung: 24. mit 1 WM-Punkt (Gesamtübersicht)
Anzahl der gefahrenen Rennen: 4 (Gesamtübersicht)
Anzahl der Pole Positions: 0 (Gesamtübersicht)
Durchschnittlicher Startplatz: 13 (Gesamtübersicht)
Anzahl der schnellsten Rennrunden: 0 (Gesamtübersicht)
Bestes Ergebnis Qualifying: 11. (Spanien)
Bestes Ergebnis Rennen: 8. (San Marino)
Gefahrene Führungsrunden: 0 (Gesamtübersicht)
Ausfallrate: 50 Prozent (Gesamtübersicht)
Testtage: 21 (Gesamtübersicht)
Testkilometer: 7.097 (Gesamtübersicht)
Test-Tagesbestzeiten: 0 (Gesamtübersicht)

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