Sahara-Einstieg bei Force India: "Eine emotionale Entscheidung"
Sahara-Boss Subrata Roy über die Hintergründe des Einstiegs bei Force India: Erfolg für Indien bedeutet Erfolg für das Unternehmen
(Motorsport-Total.com) - In Indien empfindet man den Erfolg des Formel-1-Teams Force India mittlerweile nahezu als nationale Angelegenheit. Der erste Grand Prix im einwohnerstarken Land hat gezeigt, dass in der Nation tatsächlich ein hohes Interesse an der Vollgasszene vorhanden ist. Umso wichtiger wird in Zukunft der weitere Weg der Mannschaft um Boss Vijay Mallya sein. Unterstützung bekommt der Geschäftsmann von Subrata Roy, der mit seiner Firmengruppe Sahara 42,5 Prozent von Force India übernommen hat.
© Force India
Subrata Roy ist mit der Sahara-Gruppe zweitgrößter Arbeitgeber in Indien
"Der Speed, die Spannung, der Glamourfaktor - all das hat mich immer schon fasziniert", erklärt Roy seinen Bezug zur Königsklasse gegenüber 'formula1.com'. Daher sei die Entscheidung zum Kauf der Anteile auch eine Bauchentscheidung gewesen. "Man darf es nicht rein kommerziell betrachten, sondern auch emotional. Als Vijay Mallya mir einen klassischen Sponsorendeal anbot, habe ich abgelehnt. Wir wollen direkt teilhaben am Erfolg des Teams Force India. Das hat nichts mit unseren Geschäftstätigkeiten zu tun, sondern wir tun es für Indien."
"Wir sind beide sehr emotional und wir beide lieben unser Land", erklärt Roy die Parallelen zum Teamchef von Force India. Mit vereinten Kräften - und natürlich mit frischem Geld - soll nun der nächste sportliche Schritt nach vorn gelingen. Für das kommende Jahr wird sich die Mannschaft personell anders aufstellen. Für den langjährigen Stammpiloten Adrian Sutil wird offenbar Nico Hülkenberg aufrücken. Force India will schon bald die gesamte Nation mit Stolz erfüllen.
"Als Brasilien Fußball-Weltmeister wurde, da haben mir Geschäftspartner von dort erzählt, dass sofort die Exporte in die Höhe gingen und der Tourismus anzog. Das sind die Vorzüge, wenn man Teil eines solch großen internationalen Sports ist. Wenn unser Land profitiert, dann profitiert auch unser Unternehmen", erklärt Roy die kommerziellen Wünsche. "Der Grand Prix in Indien ist eine nette Zugabe, hatte aber mit unserer Entscheidung nichts zu tun."
Beim ersten Lauf auf indischem Boden sei allerdings schnell deutlich geworden, dass die Formel 1 in den kommenden Jahren richtig durchstarten könnte. "Ich bin sicher, dass schon bald viele Jugendliche nicht mehr den Traumberuf Cricketprofi haben, sondern sie werden Rennfahrer werden wollen", sagt der Sahara-Boss. "Ich hoffe sehr, dass Vijay Mallya und ich das Team noch weiter voranbringen können, damit wir ganz Indien stolz machen."