• 30.10.2011 15:46

  • von Marco Helgert

Force India: Punkte in der Heimat

Adrian Sutil kämpfte sich nur Rang neun, Paul di Restas mutige Strategie blieb ohne Lohn - Force India mit stolz beim ersten Heim-Grand-Prix

(Motorsport-Total.com) - Von einem Podestplatz im Heimrennen träumte Force-India-Mitbesitzer Vijay Mallya schon lange, doch realistisch war dies natürlich nicht. Vielmehr sollten in Noida weitere Punkte her, was glückte. Adrian Sutil fuhr im Indien-Grand-Prix den neunten Rang nach Hause, Paul di Resta setzte auf eine Safety-Car-Phase, die nie kam. Sein Start auf harten Reifen war damit eher hinderlich. Im Kampf um Rang sechs der Herstellerwertung blieb es noch ruhig. Zehn Punkte Vorsprung sind es auf Sauber und Toro Rosso, wobei das letztgenannte Team drei Zähler gutmachen konnte.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Adrian Sutil konnte meist nur passiv agieren und landete auf Rang neun

"Das Rennen war ganz gut, wir können mit den zwei Punkten zufrieden sein", so Sutil. "In den ersten Runden hatte ich Schwierigkeiten mit dem Heck, hatte ein bisschen Übersteuern. Damit konnte ich die beiden Toro Rosso nicht halten, die waren heute schneller. Aber im zweiten und dritten Stint wurde die Balance besser und ich konnte am Ende den Sauber von Perez hinter mir halten."

Toro Rosso konnte in der WM etwas aufholen, bleibt mit zehn Punkten Rückstand aber weiter klar hinter Force India. Doch die Italiener sind momentan stärker, und in Noida half auch ein wenig das Glück nach. "Der Ausfall von Buemi war gut für uns, denn so gewann ich einen Platz. Der neunte Rang war heute das Maximum und ich hoffe, Vijay kann heute etwas lachen", so Sutil.

"Wir setzten auf eine durchaus aggressive Strategie, starteten auf den harten Reifen. Dabei war von Anfang klar, dass wir früh reinkommen würden, wir hofften dabei aber auf das Safety-Car", erklärt di Resta. Der Schotte kam schon in Runde zwei an die Box, das Safety-Car jedoch blieb abseits der Strecke. "Es war mutig, den harten Reifen sofort loszuwerden. Wenn es geklappt hätte, hätten wir uns einen Stopp gespart und wären das Rennen auf drei Sätzen der weichen Reifen gefahren."


Fotos: Force India, Großer Preis von Indien


Doch es kam anders: Das Safety-Car kam nicht, di Resta macht so einen zusätzlichen Stopp. "Wir mussten wegen des Reifenverschleißes drei Stopps machen, gerade zu Beginn war der sehr hoch", so di Resta. "Im Laufe des Rennens wurde es dann besser. Es ist gut, dass Adrian ein paar Punkte eingesackt hat. Das ist wichtig für die Meisterschaft. Daher setzten wir auch auf zwei unterschiedliche Strategien."

"Der heutige Indien-Grand-Prix war eine tolle Veranstaltung und ich hoffe, dass alle Fans den Tag so genossen haben wie ich", erklärt Teamchef Vijay Mallya. "Wir wollten Punkte holen und dank einer exzellenten Fahrt von Adrian schafften wir das auch. Auch Paul schlug sich gut, aber wir setzten bei ihm auf eine aggressive Strategie, um von einer Safety-Car-Phase zu profitieren."

"Das hat letztlich nicht funktioniert, aber wir mussten unsere Chancen nutzen", rechtfertigt der Inder den Strategiespagat. "Die beiden Punkte sind für uns wichtig in der Meisterschaft. Ich bin froh, dass Force India im ersten Indie-Grand-Prix mit Punkten in den Rekordbüchern stehen wird."