• 30.06.2010 20:49

  • von Britta Weddige

Safetycar: Auch Massa sieht Handlungsbedarf

Felipe Massa war einer der Leidtragenden der Safetycarphase in Valencia und versteht nicht, dass man trotz Regelbruchs praktisch straffrei ausgehen kann

(Motorsport-Total.com) - In die Diskussion um die Safetycarphase in Valencia und Lewis Hamiltons glückliches Rennschicksal hat sich nun auch Felipe Massa eingeschaltet. Der Ferrari-Pilot sieht ebenfalls Handlungsbedarf. Denn er versteht nicht, dass es dazu kommen konnte, dass Hamilton trotz seiner Durchfahrtsstrafe, die er für das Überholen des Safetycars bekam, seinen zweiten Platz behalten konnte, während er sich selbst an die Regeln hielt und nach hinten durchgereicht wurde.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa hatte mit der Safetycarphase in Valencia besonders großes Pech

Massa hatte mit dem Zeitpunkt, zu dem das Safetycar nach dem Unfall von Mark Webber und Heikki Kovalainen auf die Strecke ging, aber auch besonders großes Pech. "Zu dem Zeitpunkt, als die Strecke komplett unter gelben Flaggen war, waren wir schon in der letzten Kurve. Und als ich das Safetycar-Schild gesehen habe, war ich schon aus der letzten Kurve heraus und fuhr auf die Start-Ziel-Gerade", schildert er in seinem Blog auf der Ferrari-Internetseite. "Ich schaute in die Spiegel und sah, dass die meisten hinter mir in die Boxengasse abbogen, da sie das Schild vor der letzten Kurve gesehen hatten."#w1#

"Es ging nur um Momente und wir hatten das große Pech, dass wir eine lange Zeit hinter dem Safetycar verbringen mussten, da Sebastian Vettel schon vor dem Safetycar war, als es auf die Strecke kam und Lewis Hamilton entschied sich, es zu überholen, obwohl das ein Regelbruch war", berichtet Massa weiter. Hamilton war zu diesem Zeitpunkt Zweiter, Fernando Alonso Dritter und Massa Vierter.

"Es ging nur um Momente." Felipe Massa

Hamilton konnte seinen zweiten Platz halten, da er bis zu seiner Durchfahrtsstrafe genügend Zeit hatte, um sich einen entsprechenden Vorsprung nach hinten aufzubauen. Alonso und Massa blieben jedoch, wie es sich gehört, hinter dem Safetycar und wurden dadurch nach hinten durchgereicht. Sie fuhren eine Runde hinter dem Safetycar und konnten erst dann an die Box abbiegen.

Während die beiden Ferrari-Piloten einen Doppelstopp absolvierten, fuhren alle anderen, sie schon an der Box waren, an ihnen vorbei. Und da Massa auch noch warten musste, bis Alonso abgefertigt war, verlor er weitere Zeit. "Ich bin auf den 18. Platz zurückgefallen und habe das ganze Rennen über bis zur Zielflagge im Verkehr festgesteckt", hadert der Brasilianer, der am Ende 13. wurde.

¿pbvin|512|2868||0|1pb¿"Ich möchte nicht im Detail darüber sprechen, was passiert ist, denn das ändert auch nichts daran, dass unser Rennen ruiniert war", sagt Massa, erklärt jedoch: "Man muss sich das, was passiert ist, aber noch einmal näher betrachten. Denn es ist nicht normal, dass jemand bei einer gefährlichen Situation auf der Strecke einen schweren Regelbruch wie das Überholen des Safetycars begeht und dafür praktisch nicht bestraft wird."

"Wir müssen gemeinsam darüber sprechen und etwas unternehmen." Felipe Massa

"Wir müssen gemeinsam darüber sprechen und etwas unternehmen, damit es zu solchen Situationen nicht noch einmal kommt", fordert er. "Das Team hat mir gesagt, dass es in der nächsten Woche ein Treffen der Sport-Arbeitsgruppe geben wird. Das ist gut und ein Zeichen dafür, dass sich die FIA der Sache annimmt."

Wenn das Rennschicksal gnädiger zu ihm gewesen wäre, hätte Massa durchaus eine Topplatzierung einfahren können. Denn mit seinem F10 war er durchaus zufrieden: "Wenn ich mir die Performance des Autos über das Wochenende anschaue, muss ich sagen, dass die Updates bei der Aerodynamik und das überarbeitete Auspuffsystem am F10 einen guten Schritt nach vorn gebracht haben. Damit können wir um die vorderen Plätze mitkämpfen. Jetzt ist es wichtig, die Entwicklung bis zum Ende der Saison weiter voranzutreiben."