Auch Piero Ferrari übt scharfe Kritik

Ferraris Ärger ist ungebrochen: Nun äußert sich auch Vizepräsident Piero Ferrari zu den Ereignissen um das Safety-Car in Valencia

(Motorsport-Total.com) - Die kontroversen Ereignisse um die heutige Safety-Car-Phase beim Grand Prix von Europa in Valencia sorgen bei Ferrari für große Aufregung. Denn Lewis Hamilton und Fernando Alonso fuhren direkt hintereinander, als Hamilton gegen die Safety-Car-Regel verstieß, aber im Nachhinein bescherte ihm sein unerlaubtes Verhalten das viel bessere Ergebnis.

Titel-Bild zur News: Piero Ferrari

Piero Ferrari meldet sich in der Affäre um das Safety-Car zu Wort

Denn während Alonso brav hinter dem Safety-Car blieb und so genau wie Teamkollege Felipe Massa nach hinten durchgereicht wurde, als er in der nächsten Runde an die Box kommen musste, konnte sich Hamilton einen Vorsprung herausfahren, der genug war, um auch nach dem Boxenstopp Zweiter zu bleiben. Als er dann auch nach seiner Durchfahrstrafe wieder als Zweiter auf die Box kam, fühlte man sich bei Ferrari naturgemäß ungerecht behandelt.#w1#

Ferrari veröffentlichte auf der Internetseite des Teams einen Bericht, in dem das Rennen als "Skandal" bezeichnet wurde. Später ruderte man zurück: Das sei die Meinung von Tifosi auf der ganzen Welt, nicht die offizielle Linie des Rennstalls. Aber dass die Wut groß ist, beweist die Tatsache, dass eigens ein Statement von Piero Ferrari veröffentlicht wurde, der sich sonst in Formel-1-Angelegenheiten nur äußerst selten zu Wort meldet.

"Ich bin ungläubig und verbittert, nicht nur für Ferrari, sondern für den Sport als Ganzes, denn das ist nichts, was man von Profis erwarten würde", kritisiert der Sohn des legendären Firmengründers Enzo Ferrari. "Ich verfolge nun schon seit langer Zeit Rennen in verschiedenen US-Meisterschaften, wo das Safety-Car sehr oft eingesetzt wird, aber dort habe ich noch nie so etwas gesehen, was heute auf dem Kurs in Valencia passiert ist."

Tatsache ist, dass Hamilton, der gegen das Reglement verstoßen hat, durch die Umstände weniger hart bestraft wurde als Alonso, dessen Verhalten völlig regelkonform war. Das stößt natürlich Diskussionen über die aktuellen Safety-Car-Regeln an. Ferrari hält es ebenfalls für "mehr als angebracht", über die Umstände zu sprechen, die heute zu einem "falschen Rennen" geführt haben. Eine offizielle Beschwerde bei der FIA hat das Team bereits deponiert.