• 11.07.2010 14:08

  • von Roman Wittemeier

Safety-Car-Regeln bleiben kompliziert

Nach einigen Testläufen in Silverstone ändert die FIA das Maximaltempo beim Herausfahren des Safety-Cars: Auf passende Lücke warten

(Motorsport-Total.com) - Das Safety-Car hat in der aktuellen Saison nicht nur wichtige Arbeit geleistet, sondern auch für Diskussionen gesorgt. Es ist ähnlich wie im Fußball: Ist der Schiedsrichter unauffällig, dann ist er gut - fällt er auf, gilt er oft als Pfeife. Vor allem zuletzt in Valencia standen das Führungsfahrzeug von Bernd Mayländer und die Entscheidungen der Rennleitung in der Kritik. Der Automobil-Weltverband reagierte darauf mit erneuten Anpassungen der Regeln.

Titel-Bild zur News:

Bernd Mayländer muss demnächst vielleicht noch einen Moment abwarten

Ursprünglich war geplant, alle Autos auf das Tempo des Safety-Cars herunterzubremsen, um Überholmanöver und strittige Situationen in Zukunft zu vermeiden. Doch diesen Plan verwarf man nach Testläufen in Silverstone wieder, weil die Formel-1-Boliden in einem solchen Fall viel zu langsam werden. "Ich musste bei diesen Tests urplötzlich von Topspeed in den ersten Gang herunter. Wenn da jemand nicht aufpasst, dann knallt es gewaltig", sagt Rubens Barrichello nach den Probeläufen.#w1#

Die FIA passte die Regeln nun doch noch anders an. Ab sofort müssen die Piloten ab dem Moment des Herausfahrens des Safety-Cars 20 Prozent langsamer fahren als auf wirklich schnellen Runden. Außerdem behält man sich vor, das Safety-Car zunächst etwas in der Box zurückzuhalten, um die passende Lücke für das Führungsfahrzeug zu finden. Zusätzlich sollen die Teams rechtzeitig darüber informiert werden, wann der Boxenausgang frei ist und wann die Ampel auf Rot geschaltet wird.

Auf die Frage, warum man die Boxengasse nicht generell in Safety-Car-Phasen schließe, sagte Williams-Technikchef Sam Michael ganz offen: "Weil es eine beschissene Idee ist! Was ist, wenn du einen beschädigten Flügel hast oder einen Reifensatz, der hinüber ist? Dann fahren die Autos mit kaputten Teilen um die Strecke. Es stimmt, es ist kein so großes Problem mehr wie im Vorjahr, denn im Vorjahr konnte auch noch das Benzin ausgehen, aber ich glaube trotzdem, dass es keine gute Idee wäre."

Wenn es nicht um die Sicherheit ginge, dann würde Michael "diesen ganzen Mist abschaffen und wieder alles freistellen, denn ich liebe es, wenn man aus dem Safety-Car einen Vorteil ziehen kann. Wenn du daneben liegst und verlierst, dann ist das dein Problem. Daraus ergeben sich Möglichkeiten. Ganz egal, ob du Erster bist oder 15., aber durch das Safety-Car ergeben sich Fenster, die man nutzen kann."

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