Safety-Car in Malaysia: Der Einsatz, der nie stattfand

In der vergangenen Saison legte das Safety-Car in den Rennen über 280 Kilometer zurück - Ein Einsatz in Malaysia ist statistisch gesehen unwahrscheinlich

(Motorsport-Total.com) - Immer wenn es auf der Strecke zu gefährlich wird, kommt es zum Einsatz: das Safety-Car. Seit den frühen 1990er-Jahren kommt das Fahrzeug, welches seit vielen Jahren vom Deutschen Bernd Mayländer gefahren wird, immer dann zum Einsatz, wenn das Fahrerfeld wegen einer Gefahrensituation eingebremst werden muss. Oftmals nimmt das Safety-Car auch ungewollt Einfluss auf das Renngeschehen. So wie am letzten Wochenende, als Sebastian Vettel während der Neutralisierung Lewis Hamilton überholen konnte.

Titel-Bild zur News: Safety-Car

Beim Saisonauftakt in Melbourne musste das Safety-Car bereits ausrücken

In der vergangenen Saison kam das Safety-Car (SC) für 4,9 Prozent der Saison zum Einsatz - das entspricht zwölf SC-Phasen in insgesamt sieben Rennen. Das Safety-Car legte dabei 61 Runden beziehungsweise 284,3 km zurück. Im Vergleich dazu gab es in der Saison 2010 in zwölf Rennen 21 SC-Einsätze über 452,3 km, was einem Anteil von 7,8 Prozent an der gesamten Saison gleichkam.

Zu dieser niedrigeren SC-Quote kam es trotz der erhöhten Anzahl an Überholmanövern, die durch eine Kombination aus den Pirelli-Reifen und DRS bedingt war. Dennoch gab es beim Großen Preis von Kanada 2011 fünf SC-Phasen über eine Gesamtdistanz von 32 Runden respektive 139,6 km - mit 45,7 Prozent der Renndistanz ein neuer Formel-1-Rekord.

In Singapur und Südkorea bisher immer im Einsatz

Die höchste Safety-Car-Wahrscheinlichkeit gibt es bei den Rennen in Singapur und Südkorea: Bei jedem der bisherigen Grands Prix auf diesen Strecken gab es bislang mindestens eine SC-Phase (vier Rennen in Singapur und zwei in Südkorea). Auch in Kanada (14 SC-Einsätze in den letzten neun Rennen) und Monaco (13 SC-Phasen in den letzten zehn Rennen) ist die Quote recht hoch.

Die geringste Wahrscheinlichkeit - abgesehen vom Grand Prix von Indien, der bisher erst einmal ausgetragen wurde - entfällt auf Malaysia (kein offizieller Einsatz in den vergangenen zehn Jahren), Bahrain (ein Einsatz in sieben Rennen) und Ungarn (zwei Einsätze in den letzten zehn Rennen).

Ein Sonderfall war der Grand Prix von Malaysia im Jahr 2009. Dort fuhr das Safety-Car in Runde 32 des Rennens heraus, bevor der Grand Prix in Runde 33 mit der roten Flagge abgebrochen wurde. Das offizielle Rennergebnis zählte allerdings nur bis Runde 31, somit ging dieser SC-Einsatz nicht in die Statistik ein.

Seit 1996 stammen Safety-Car und Medical-Car aus dem Hause Mercedes-AMG. In dieser Saison ist das offizielle Safety-Car ein Mercedes SLS AMG mit einem 6,3-Liter-V8-Motor. Er erzielt eine Höchstleistung von 571 PS und ein maximales Drehmoment von 650 Newtonmetern. Motor, Kraftübertragung, Fahrwerk und Bremsanlage des Safety-Cars sind identisch mit dem serienmäßigen SLS AMG. Das Medical-Car ist das C 63 AMG T-Modell. Es leistet 487 PS - das sind 30 PS mehr als beim Serienmodell.