Sabine Kehm über die "zwei Michaels"
Die Medienbetreuerin von Michael Schumacher über den Menschen Schumacher, der auf der Rennstrecke anders ist als außerhalb des Autos
(Motorsport-Total.com) - Dass Michael Schumacher der erfolgreichste Formel-1-Fahrer aller Zeiten ist, das ist unumstritten, schließlich kann man es an den Fakten festmachen. Doch welcher Mensch sich hinter dem Ferrari-Piloten verbirgt, das wissen nur sehr wenige. Dennoch scheint jeder mitreden und den 37-Jährigen in einer Schublade stecken zu wollen - ein Teil der Fans inklusive.

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Michael Schumacher mit Medienbetreuerin Sabine Kehm "on tour"
Nur wenige Menschen haben während der Karriere des Deutschen viel Zeit mit dem Familienvater verbracht, abgesehen von seinem privaten Umfeld zum Beispiel seine Medienbetreuerin Sabine Kehm: "Der Michael auf der Rennstrecke ist definitiv anders als jener Michael, neben dem du sitzt. Dann ist er völlig normal und sehr nett", wird Kehm von 'Reuters' zitiert.#w1#
Auf der Rennstrecke sei Michael Schumacher "extrem fokussiert, extrem konzentriert und völlig auf sein Ziel fixiert". Kehm empfindet es als schade, dass viele Leute "dieses alte Bild von Michael" haben, welches sie 1994 und 1995 aufbauten, es dann aber nie wirklich geändert hätten.
Man müsse berücksichtigen, dass Schumacher unter einem unglaublichen Druck gestanden sei, den sich viele seiner Rivalen gar nicht vorstellen könnten. Aber dennoch sei der Mensch Schumacher ausgeglichen, wisse, was er wolle und was er habe: "Er ist sich bewusst, dass er ein glückliches Leben führt."
Kehm beschreibt Schumacher als einen "in gewisser Weise ruhigen Kerl", der nicht laut spricht, es liebt, Backgammon zu spielen und ganz gern Zeit mit seinen Freunden verbringt: "Er hat seine Familie immer aus dem Rampenlicht rausgehalten, in gewisser Weise als Schutz für sie und auch als Schutz für sich selbst. Ständig mit den Medien kämpfen zu müssen, kostet Kraft. Und aus diesem Grund hat er sich den Druck weggenommen. Er wollte dem Rennsport 100 Prozent geben."
Die enge Vertraute des siebenmaligen Weltmeisters ist fest davon überzeugt, dass Schumacher auch in Zukunft auf der Rennstrecke anzutreffen sein wird, schließlich sei dies sein Leben: "Aber ich denke, dass er dies in einer anderen Umgebung tun wird, ohne die Medien und einfach nur zum Spaß. So wie ich das weiß und verstehe, würde ich sagen, dass wir ihn im kommenden Jahr nicht viel sehen werden."

