Rund 250.000 Fans bei der Londoner Formel-1-Party

Zu einem vollen Erfolg wurde die gestrige Formel-1-Parade in der Londoner Regent Street - 250.000 Fans entlang den Straßen

(Motorsport-Total.com) - Wie die Formel 1 trotz der Schumacher-Dominanz und der angeblich damit einher gehenden Langeweile noch immer Millionen von Fans in ihren Bann ziehen kann, bewies sie gestern beim große angekündigten Showtag in der Londoner Regent Street. Juan-Pablo Montoya, Nigel Mansell und Co. versetzten die britische Hauptstadt in einen Ausnahmezustand.

Titel-Bild zur News: Jaguar R5 in London

Ex-Formel-1-Pilot Martin Brundle in einem Jaguar am Piccadilly Circus

Geschätzte 250.000 Schaulustige fanden sich entlang den Straßen Londons ein, um die Demonstrationsfahrten der Boliden zu beobachten. Die Begeisterung ging so weit, dass besonders enthusiastische Zuschauer auf Straßenlaternen kletterten, um einen besseren Überblick zu haben, während andere aus Fenstern das Geschehen verfolgten. Auf verschiedenen Plätzen der Stadt - unter anderem am Piccadilly Circus - wurden außerdem zusätzlich Videowalls aufgestellt.

Altstar Nigel Mansell sorgte für den meisten Wirbel...

Als erster Fahrer ging Nigel Mansell in einem aktuellen Jordan-Ford auf den Kurs - und sehr zur Freude der Fans zeigte er einige spektakuläre Einlagen und rauchendes Gummi. Vor Martin Brundles Fahrt im Jaguar-Cosworth zählte das Publikum begeistert einen Countdown herunter und Juan-Pablo Montoya (BMW-Williams) und Jenson Button (BAR-Honda) begannen ihren Auftritt jeweils mit einem Start mit durchdrehenden Rädern, bevor Zsolt Baumgartner einen Minardi-Doppelsitzer fuhr.

Einziger Wehrmutstropfen: Aufgrund von Sicherheitsauflagen wurde angeordnet, dass die Fahrer nicht schneller als etwa 150 km/h sein durften, an manchen Stellen musste gar ein Limit von 70 km/h eingehalten werden. Zwar hatte Mansell in einer Pressekonferenz vor dem Event angekündigt, dies ignorieren zu wollen, doch schlussendlich verlief die Parade doch sehr diszipliniert. Die Fans kamen trotzdem voll auf ihre Kosten.

Londoner sahen die Formel 1 aus nächster Nähe

Von der Aktion begeistert zeigte sich Teamchef Frank Williams: "Ich fürchte, dass der ohrenbetäubende Lärm für die älteren Semester ein bisschen zu viel des Guten sein könnte! Es ist eine wirklich einzigartige Veranstaltung. Diejenigen, die normalerweise keine Möglichkeit haben, die phänomenale Leistung und die großartige Verzögerungskraft dieser Autos wahrzunehmen, hatten heute Gelegenheit dazu, einmal Formel 1 aus nächster Nähe zu erfahren."

Durch den reibungslosen Ablauf wurde noch gestern Abend die Möglichkeit ins Spiel gebracht, tatsächlich ab 2007 einen Grand Prix in London auszutragen. Die Anlage in Silverstone ist längst veraltet und gerät immer wieder ins Kreuzfeuer der Kritik, während Londons Bürgermeister Ken Livingstone gerne die Formel 1 in seine Stadt holen würde und dies auch als Möglichkeit sieht, die Bewerbung Londons für Olympia 2010 voranzutreiben.