Rubens: "Es hat sich nicht ausgezahlt"

(Motorsport-Total.com) - Rubens Barrichello kann derzeit etwas Urlaub genießen, immerhin reiste er schon nach dem Australien-Grand-Prix zurück nach Europa, um für Ferrari Testarbeit zu verrichten. Von diesen Aufgaben ist der Brasilianer nun vorerst befreit. Zurück in heimischen Gefilden resümierte der 31-Jährige die Ereignisse aus Sepang.

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Rubens Barricchello hatte nicht die Intension, Montoya aufzuhalten

Besonders die Wahl der harten Reifen, die am Sonntag die schlechteren Pneus waren, beschäftigte ihn. "Als ich am Freitag die Entscheidung fällte, sah es so aus, als würde es das heißeste Rennen in Malaysia werden, daher habe ich die harten Reifen gewählt", erklärte er. "Das hat mein Rennen negativ beeinflusst, und ich wusste, dass der Sonntagnachmittag schwer werden würde, als ich sah, dass die Temperatur so stark gegenüber den Vortagen abfiel. Es hat sich nicht ausgezahlt."#w1#

Dabei hielten seinen harten Reifen gerade zu Beginn des Rennens eine besondere Überraschung bereit. Auf der teilweise feuchten Piste in Sepang kühlten seine Reifen besonders aus, was für noch weniger Grip sorgte. "Am Start hat mir das Probleme bereitet. Michael war sehr schnell und ich versuchte, ihm zu folgen. In Kurve vier war es wirklich rutschig und die Reifen haben zu diesem Zeitpunkt nicht so gut funktioniert. In diesen zwei oder drei Runden habe ich die meiste Zeit und meine Siegchance verloren."

Nach dem Rennen sorgte jedoch ein anderes Thema für Gesprächsstoff. Juan-Pablo Montoya, gerade von der Box gekommen, fühlte sich von Barrichello aufgehalten, der kurze Zeit später seinen Routinehalt absolvierte. "Ich glaube nicht, dass Juan-Pablo jemals eine Chance hatte, mich zu überholen", erklärte Barrichello. "Ich konnte ihn hinter mir sehen, aber es sah nicht so aus, also wollte er unbedingt vorbei."

Barrichelo: Habe Montoya nicht absichtlich aufgehalten

"Ich denke, dass ihm ein Aufhalten durch einen Minardi, den ich überrunden wollte, diesen Eindruck gegeben hat", suchte der Brasilianer nach einer Erklärung. "Zuerst wollte er mich nicht vorbeilassen, und dann kam er in Kurve fünf quer, was mir rund drei Sekunden in einer Runde gekostet hat. Daher hat sich Juan-Pablo vielleicht aufgeregt. Es war aber auch für mich ärgerlich, denn es nahm mir jede Chance, in dieser Phase jemanden zu überholen."

"Ich habe mich über die Äußerungen von Juan-Pablo ein wenig geärgert, weil auch ich wollte keine drei Sekunden in einer Runde verlieren", so Barrichello weiter. "Es war erst das zweite Rennen des Jahres und ich wollte für mich selbst und das Team gewinnen. Ich hatte noch zwei Runden bis zu meinem Boxenstopp, warum sollte ich ihn aufhalten wollen und dabei selbst Zeit verlieren? Ich habe sicher nicht meine Strategie geändert, nur um ihn aufzuhalten."

Das Problem von unerfahrenen Fahrern, die sich bei Überrundungssituationen nicht sehr souverän verhalten, ärgert den Brasilianer, und er befürchtet, dass dies in Zukunft noch schwieriger werden wird. "Ich war nicht der Einzige, der mit Nachzüglern Probleme hatte, und mit noch schwierigeren Strecken, die noch kommen, wird das ein noch größeres Problem sein. Da muss etwas getan werden."

Der Sieg in Sepang gehört den Bridgestone-Reifen

"Manchmal merkt man, dass der Kerl vor einem so ängstlich ist, dass er zu schnell die Geschwindigkeit verringert, um dich vorbeizulassen. Das ist sehr gefährlich", erklärte er. "Wenn man überrundet wird, dann sollte man am besten ein ganz klein wenig Gas zurücknehmen, das nachfolgende Auto wird dann einfach vorbeifahren können. Was man auch sieht, ist, dass jemand eine schwierige Kurve zu aggressiv fährt, um dir aus dem Weg zu gehen, und dann dreht er sich direkt vor dir, was auch sehr gefährlich sein kann."

Dennoch, sein Fazit des Malaysia-Grand-Prix fällt positiv aus. "Dieses Rennen hat das Potenzial des F2004 gezeigt. Wenn wir nicht die Probleme in der Anfangsphase gehabt hätten, dann hätte es wieder ein Doppelsieg werden können", erklärte Barrichello. "Michael aber hatte die bessere Reifenwahl getroffen und Ferrari hat zusammen mit Bridgestone großartig gearbeitet. Ich stimme Ross Brawn zu, der Sieg in Malaysia geht auf die Reifen."

Um für die Bedingungen des nächsten Rennens in Bahrain gerüstet zu sein, wird sich der Brasilianer intensiv vorbereiten. "Einige Tage vor dem Rennen werde ich nach Dubai fliegen, um in ähnlichen Bedingungen wie beim Rennen zu trainieren", erklärte er. "Mir wurde gesagt, dass Bahrain noch heißer werden könnte als Malaysia, auch wenn die Luftfeuchtigkeit geringer ist. Es ist seltsam, dass ich in Sao Paulo bin aber zum ersten Mal seit vielen Jahren nicht mein Heimrennen als nächstes auf dem Kalender steht."