Routinier Villeneuve plant langfristig
Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve weiß, dass sein eigenes Formel-1-Team wahrscheinlich nicht von Anfang an erfolgreich sein würde
(Motorsport-Total.com) - Obwohl er schon 39 Jahre alt ist, ist Jacques Villeneuve bei seinen Formel-1-Plänen nicht zwingend auf schnellen Erfolg aus. Bekanntlich möchte der Weltmeister von 1997 in Kooperation mit dem Durango-Rennstall ein eigenes Grand-Prix-Team gründen. Sollte das Projekt von der FIA den Zuschlag erhalten, würde sich Villeneuve selbst wieder ans Steuer setzen.

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Jacques Villeneuve möchte es in der Formel 1 noch einmal wissen
Doch genau wie Michael Schumacher, der 41 Jahre alt ist und ebenfalls noch bis Ende 2012 bei Mercedes unter Vertrag steht, hat es auch der frühere Erzfeind des deutschen Rekordchampions nicht eilig. Villeneuve war zwischen 1999 und 2003 die zentrale Figur des BAR-Projekts, das eigentlich schon im ersten Jahr Grands Prix gewinnen wollte. Stattdessen sprangen in fünf Jahren nur zwei Podestplätze heraus. Aus dieser Erfahrung scheint er gelernt zu haben.#w1#
"Es ist okay, ein Hinterbänkler zu sein, solange es einen langfristigen Plan sowie die nötigen Finanzen gibt, die es erlauben, ein Projekt aufzubauen", erklärt Villeneuve. "Zu etwas, das noch kaum am Leben ist und das nur für ein Jahr funktionieren kann, würde ich nein sagen, denn damit hast du nur Stress und eine schlechte Saison, auf die sich nichts aufbauen lässt. Aber wenn es einen langfristigen Plan gibt, dann ist es okay, denn dann gehört das zum Aufbauprozess."
An den Beispielen Lotus, Virgin und HRT hat er gesehen, dass es nicht einfach ist, kurzfristig in die Formel 1 einzusteigen. Außerdem muss sein Projekt erst einmal den FIA-Zuschlag erhalten. Vielleicht auch deswegen hat Villeneuve seine NASCAR-Karriere noch nicht ganz ad acta gelegt: Am kommenden Wochenende wird der Sohn von Formel-1-Legende Gilles Villeneuve beim Nationwide-Rennen in Montréal an den Start gehen.

