McLaren: In Monza mit oder ohne F-Schacht?

Offenbar hat das McLaren-Team doch noch nicht entschieden, ob es in Monza mit oder ohne F-Schacht-System antreten wird

(Motorsport-Total.com) - Das McLaren-Team hat offenbar doch noch nicht entschieden, ob es beim Grand Prix von Italien in Monza am 12. September mit oder ohne F-Schacht-System antreten wird. Anfang dieser Woche hatten verschiedene Medien berichtet, dass der Rennstall aus Woking auf das System verzichten könnte, das scheint aber noch nicht in Stein gemeißelt zu sein.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

McLaren könnte in Monza eventuell auf das F-Schacht-System verzichten

"Als wir das am Montagmorgen gelesen haben, wunderten sich einige von uns ein bisschen", erklärt McLaren-Technikchef Jonathan Neale. "Wir können damit fahren oder auch nicht. Im Moment ziehen wir unsere Optionen in Betracht, aber daraus zu schließen, dass wir schon eine Entscheidung getroffen haben, wäre falsch. Wir werden uns in Spa die Geschwindigkeiten am Ende der Geraden sehr genau anschauen und dann eine Entscheidung treffen."#w1#

"Diese hängt davon ab, wo man hinsichtlich der aerodynamischen Effizienz stehen möchte", so Neale. "Monza und Spa sind Low-Downforce-Strecken, aber es gibt in der Formel 1 oft eine Art Rudelbildung, wenn es darum geht, festzulegen, ob man eher auf Anpressdruck oder auf Höchstgeschwindigkeit am Ende der Geraden setzen sollte. Außerdem haben auch andere Teams F-Schächte und die sind auf den Geraden auch sehr schnell."

"Wenn wir also glauben, einen Vorteil daraus schöpfen zu können, dann werden wir das System verwenden. Wenn wir aber das Auto effizienter machen können, indem wir das Gewicht des F-Schachts rausnehmen oder indem wir für Monza einen anderen Flügel montieren, dann werden wir das tun. Das ist aber Feintuning und sicher nicht der Unterschied zwischen einem Sieg oder keinem Sieg. Auf einer Strecke wie Monza ist das nur ein kleiner Faktor", erläutert der Brite.

Denn obwohl man meinen könnte, dass das F-Schacht-System gerade auf den langen Geraden von Monza besonders viel bringen müsste, ist genau das Gegenteil der Fall. Durch die Low-Downforce-Konfiguration generieren die Autos dort ohnehin schon so wenig Luftwiderstand, dass ein künstlich herbeigeführter Strömungsabriss nur noch wenig bringt. Am größten ist der Nutzen des Systems auf kurvenreichen Strecken, die auch lange Geraden beinhalten.