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Ross Brawn: Wie 25 Rennen pro Jahr möglich werden sollen

"Big is better" lautet das Motto des neuen Formel-1-Chefs Chase Carey, das auch für die Anzahl der Rennen gilt - Ross Brawn erklärt, wie ein Wachstum möglich ist

(Motorsport-Total.com) - Im vergangenen Jahr hatte die Formel 1 mit 21 Rennen so viele Events wie noch nie im Kalender. Einige Teams betonten wiederholt, dass man sich damit bereits an der oberen Grenze bewege, was die Machbarkeit angeht. Nach der endgültigen Übernahme der Formel 1 durch den neuen Besitzer Liberty Media hat der neue Geschäftsführer Chase Carey nun aber durchblicken lassen, den Rennkalender noch erweitern zu wollen - auf bis zu 25.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn

Brawn hält 25 Formel-1-Rennen im Jahr für möglich - unter gewissen Bedingungen Zoom

Wie soll das funktionieren? Ross Brawn hat als Teil der neu installierten Formel-1-Führung dabei ein Wörtchen mitzureden und zeigt sich überzeugt davon, dass die Teams mehr als die aktuelle Anzahl an Rennen stemmen könnten - allerdings unter anderen Voraussetzungen. "Es gibt absolut keinen Grund, nicht noch mehr Rennen auszutragen. Aber das unter derselben Struktur wie jetzt zu tun, würde bedeuten, dass die Teams kollabieren", so Brawn.

Gegenüber 'ESPN' erklärt der Brite: "20 oder 21 Rennen sind insbesondere für die Crews und die Ingenieure hart, für jeden, der reist. Aber wenn man aufrüstet, sodass jede zwei Crews, an zweites Teams von Ingenieuren und einfach von allem hat, ähnlich wie in der Nascar-Serie, dann kann man auch die Rennen aufstocken." Dazu will Liberty die Formel 1 und ihre Teams aber zunächst wieder auf gesunde finanzielle Beine stellen.

Ob das durch die Einführung einer Budgetobergrenze, die Angleichung der Team-Zahlungen oder andere Maßnahmen gelingen wird, muss sich zeigen. Der neue Formel-1-Eigentümer sagt Misswirtschaft der vergangenen Jahre in jedem Fall den Kampf an. Auch mit angeschlagenen Traditionsrennstrecken soll neu verhandelt werden, um diese im Kalender zu halten. So machte sich Brawn zuletzt für Hockenheim und den Nürburgring stark.


Fotostrecke: Ross Brawns Formel-1-Karriere

Was die Erschließung weiterer Austragungsorte angeht, betont der Staringenieur: "Zuallererst geht es um eine gesunde Balance zwischen Qualität und Quantität. Wir müssen sicherstellen, dass wir nicht nur mehr Rennen haben, um die Anzahl zu erhöhen, sondern dass die Rennen von guter Qualität sind, an schönen und spannenden Orten stattfinden. Dabei kommt es auch auf die Frequenz an, denn ein Rennen jedes zweite Wochenende ist perfekt."

"Zuallererst geht es um eine gesunde Balance zwischen Qualität und Quantität." Ross Brawn

Mehr Rennen wären demnach nur sinnvoll, wenn sie dem Sport und der Show gut tun, so Brawn. In puncto Show denkt Formel-1-Chairman Carey unter anderem an Großveranstaltungen wie den Super Bowl und an Stadtrennen in New York, Los Angeles, Miami und Las Vegas. Ohnehin will der in den USA beheimatete Unternehmer die Präsenz der Königsklasse in Amerika perspektivisch deutlich stärken.