Ross Brawn nach Abschied: Mein Handy bleibt für die Formel 1 immer an

Ross Brawn verabschiedet sich als Sportchef der Formel 1, bietet Stefano Domenicali aber weiter seine Hilfe an, wenn es nicht zu viel seiner Zeit kostet

(Motorsport-Total.com) - Zwar verabschiedet sich Formel-1-Sportchef Ross Brawn in den Ruhestand, doch sollte die Königsklasse Hilfe brauchen, dann könne Formel-1-Boss Stefano Domenicali jederzeit anrufen: "Er ist ein sehr guter Freund von mir, und ich habe zu ihm gesagt, dass mein Handy immer angeschaltet ist", sagt Brawn zu 'Motorsport-Total.com'.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn und Stefano Domenicali

Stefano Domenicali darf Ross Brawn jederzeit anrufen Zoom

Brawn und Domenicali haben jahrelang gemeinsam bei Ferrari gearbeitet und in der Zeit von Michael Schumacher eine Ära geprägt - Brawn als Technikchef, Domenicali als Sportdirektor. Später wurden beide Teamchefs, Domenicali bei Ferrari, Brawn erst bei Honda, dann bei seinem eigenen Team und schließlich bei Mercedes.

In den vergangenen Jahren haben beide die Formel 1 selbst geleitet. Domenicali ist seit 2021 als Nachfolger von Chase Carey neuer Formel-1-Boss, Ross Brawn war seit 2017 Sportchef, geht nun aber in den Ruhestand.

"Aber wenn ich noch helfen kann und es nicht zu viel meiner Zeit kostet, dann bin ich sehr gerne bereit zu helfen", betont Brawn. "Aber das wird nur eine beratende Rolle sein, keine aktive Rolle."

Der Engländer verabschiedet sich aber auch mit einem weinenden Auge, denn seine Zeit in der Formel 1 habe ihn die Magie von Grand-Prix-Rennsport wertschätzen lassen, die ihm etwas bietet, was andere Sportarten nicht können: "Es ist ein wunderbarer Sport mit einer erstaunlichen Kombination aus Technologie und Fahrertalent", sagt er.

"Man kann großartige Fahrer in miserablen Autos haben und durchschnittliche Fahrer in brillanten Autos, und manchmal brillante Fahrer in brillanten Autos", so Brawn, den vor allem fasziniert, wie sich die Autos im Laufe einer Saison ändern können und damit auch das Kräfteverhältnis.


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"Wenn man sich die meisten Sportarten anschaut, zum Beispiel Leichtathletik oder Tennis, dann gibt es immer jemanden, der an der Spitze steht, und wenn er nicht gerade einen schlechten Tag hat, ist es sehr schwer, ihn zu schlagen", sagt er.

Zwar habe es auch in der Formel 1 Dominanzphasen gegeben, "aber dann kommt jemand und macht mit seinem Auto große Fortschritte, und plötzlich gewinnst du nicht mehr", so Brawn. "Wir haben die ganze Zeit diese Dynamik drin."

"Ich finde, es ist ein einzigartiger Sport, und ich freue mich über die wachsende Leidenschaft, nachdem der Sport ehrlich gesagt einige Jahre lang in der Flaute war."


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Ihn freut es wirklich, dass der Sport unter der Eigentümerschaft von Liberty Media wieder aufblühen konnte, und er hofft, dass die Formel 1 weiterhin auf die Fans achtet: "Ich denke, wir müssen das bewahren und diese Leidenschaft, die gewachsen ist, schützen", sagt er.

"Aber ich segle in den Sonnenuntergang und bin wirklich zufrieden - sehr zufrieden - damit, wo die Formel 1 heute steht. Ich denke, wir dürfen nicht vergessen, was wir getan haben, um dorthin zu gelangen, und wir müssen sicherstellen, dass wir weiter vorankommen."

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