Rosberg: "Wir müssen aufpassen"
Der Williams-Pilot über sein Ziel beim Ungarn-Grand-Prix, die Verbesserungen bei der Konkurrenz und jene seines eigenen Autos
(Motorsport-Total.com) - Zumindest auf dem Papier sollte das Williams-Team auf der Rennstrecke vor den Toren von Budapest eine starke Leistung zeigen können. Nico Rosberg zeigt sich jedenfalls zuversichtlich: "Wir wollen Dritter werden. Unser Auto ist nun bei jedem Rennen konkurrenzfähig. Es ist nicht so, dass das Auto auf der einen Strecke gut und auf der anderen schlecht ist. Wir haben neue Teile dabei, die sollten uns etwas besser machen."

© Williams
Nico Rosberg wird in der Sommerpause in Monaco und auf Ibiza entspannen
Bisher war der britische Rennstall in dieser Saison tatsächlich immer ein Kandidat für Punkte, dem Deutschen ist aber natürlich nicht entgangen, dass die Konkurrenz zum Teil wieder erstarkt: "Wir müssen schon vorsichtig sein, McLaren-Mercedes hat große Fortschritte gemacht. Sie kommen von hinten, ich denke jedoch, dass wir nach wie vor im Vorteil sind."#w1#
"Red Bull wird immer besser", fährt der 24-Jährige fort. "Ich glaube, dass sie am Ende der Saison das beste Auto haben werden. Die Frage ist nun, wie gut Brawn mithalten kann. Wenn sie dranbleiben können, dann wird es ausreichen. Der Vorsprung von Jenson sollte genügen. In den vergangenen Rennen lag ich vor Jenson, vielleicht kann ich dies auch in Zukunft schaffen, dann kann es für ihn schnell schwieriger aussehen."
Der "neue" Williams-Rennstall
Wie kommt es überhaupt, dass Williams im Vergleich zu den Jahren zuvor in diesem Jahr im Verlauf der Saison nicht den Anschluss an die Konkurrenz verliert? "Ich denke einfach, dass wir in der Fabrik gute Arbeit geleistet haben. Wir erzielen laufend Fortschritte und haben aus den Fehlern der vergangenen Saison gelernt."
Wo liegt der Schlüssel zum Erfolg? "In diesem Jahr entwickelt man nur an der Aerodynamik-Front, und da haben wir eine Menge aus dem vergangenen Jahr gelernt. Sowohl die Geschwindigkeit als auch die Richtung der Entwicklung haben sich verbessert."
Lob für Williams
Für den Deutschen, der sich derzeit Gedanken über seine Zukunft in der "Königsklasse des Motorsports" macht, ist die Arbeit seines Arbeitgebers in diesem Jahr womöglich ein Schlüssel zur Entscheidung: "Es ist schön zu sehen, wie Williams nach wie vor Druck macht. Wir haben bei jedem Rennen neue Teile, auch bei diesem hier. Wir machen nach wie vor kleine Schritte, das ist großartig zu sehen."
Warum Williams freitags nicht mehr abpumpt
Diese neue Selbstsicherheit ist auch ein Grund, warum Williams mittlerweile in den Freien Trainings am Freitag nur noch selten auf der ersten Position auftaucht. Zu Saison beginnt war dies noch üblich: "Wenn du in den dritten Qualifying-Durchgang kommen willst, dann musst du im zweiten Qualifying-Teil mit null Benzin an Bord fahren. Und das wollten wir einfach üben", erklärt Rosberg.
"Da wir uns nun sicherer geworden sind, dass wir es in den dritten Teil schaffen, haben wir unsere Strategie etwas angepasst. Diese können wir aber von Rennen zu Rennen wieder ändern. Es ist definitiv nicht so, dass wir dies aus Gründen der Show gemacht haben, um ganz vorne zu stehen."
"Wir waren in den Freien Trainings in dieser Saison immer sehr konstant", verweist Rosberg auf die Daten. "In jedem Freien Training wären wir um die Plätze sechs oder sieben herum gelegen, wenn man die Benzin-Menge an Bord berücksichtigt. Es hat sich also nichts geändert."
Zeit zum Entspannen
Nach dem Rennen auf dem Hungaroring wird Rosberg die dreiwöchige Formel-1-Pause nutzen: "Ich gehe nach Hause nach Monaco und werde dort etwas Zeit mit meinen Freunden verbringen und vielleicht etwas Party feiern, was wir während des Jahres nicht allzu oft machen können. Dann gehe ich nach Ibiza, was ein Ort ist, den ich sehr mag. Ich gehe da eher an ruhigere Orte, entspanne mich am Strand, feiere keine Partys."

