• 10.03.2010 14:50

Rosberg: "Will auf Augenhöhe mit Michael fahren"

Mercedes-Werksfahrer Nico Rosberg im Interview über Michael Schumacher, der früher nicht sein Vorbild war, und die bevorstehende Saison

(Motorsport-Total.com/SID) - Im November wurde Nico Rosberg als erster Mercedes-Werksfahrer seit 55 Jahren gefeiert, nach dem Comeback von Rekordweltmeister Michael Schumacher rückte der 24-Jährige dann ein bisschen in den Hintergrund. Der Sohn des früheren Weltmeisters Keke Rosberg freut sich dennoch riesig auf seine Aufgabe bei Mercedes und die Herausforderung, einen "der besten Fahrer aller Zeiten" als Teamkollegen zu haben - auch wenn er selbst in seiner Jugend Schumachers Konkurrenten Mika Häkkinen als Vorbild hatte.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Eines von Nico Rosbergs Zielen ist, das Stallduell bei Mercedes zu gewinnen

Frage: "Nico, was bedeutet es dir, zu den ersten Mercedes-Werksfahrern seit 55 Jahren zu gehören?"
Nico Rosberg: "Das macht mich schon richtig stolz und ich freue mich riesig auf die neue Saison. Schon bald nach meiner Vertragsbekanntgabe habe ich einige PR-Termine für Mercedes wahrnehmen dürfen, ich habe beispielsweise das Mercedes-Museum in Stuttgart besucht. Da merkt man schon, welch einzigartige Geschichte Mercedes hat."#w1#

Vorfreude auf den Silberpfeil war groß

Frage: "Im November bist du als neuer Silberpfeil-Pilot vorgestellt worden. Wie schwer ist es dir gefallen, die Zeit zu überbrücken, bis du endlich zum ersten Mal im Auto sitzen durftest?"
Rosberg: "Nach der Saison war es schon erstmal gut, ein paar Tage auszuspannen. Aber ich konnte dann das Rollout am 1. Februar in Valencia kaum mehr abwarten. Nach den ersten Metern im Silberpfeil wusste ich, was mir rund zwei Monate gefehlt hat."

Frage: "Wie bereitet man sich im Winter körperlich auf eine neuen Saison vor? Wie trainierst du und was macht dir davon am meisten Spaß?"
Rosberg: "Ich trainiere täglich bis zu fünf Stunden. Dazu gehören abwechselnd Kraft-, Ausdauer- und Koordinationstraining. Ich habe neuerdings Triathlon als neue Leidenschaft entdeckt."

Frage: "Ab wann hast du wirklich daran geglaubt, dass Michael Schumacher dein Teamkollege werden könnte?"
Rosberg: "Ich habe jedenfalls nicht von Anfang an gewusst, dass Michael Schumacher kommt."


Fotos: Großer Preis von Bahrain, Pre-Events


Frage: "Was bedeutet es für dich, in diesem Jahr in der Formel 1 gegen Schumacher fahren zu können?"
Rosberg: "Es ist für mich etwas ganz Besonderes, gegen einen der besten Fahrer aller Zeiten zu fahren. Michael als Teamkollegen zu haben, ist eine andere ganz besondere Herausforderung, auf die ich mich freue."

Frage: "War Michael für dich in deiner Jugend ein Vorbild?"
Rosberg: "Ich respektiere Michael als Fahrer und ich respektiere das, was er geleistet hat. Jedoch muss ich zugeben, dass ich als Kind Mika Häkkinen als Vorbild hatte, da mein Vater ihn damals gemanagt hat und er immer noch ein Freund der Familie ist."

Austausch von Erfahrungen

Frage: "Wie ist die Zusammenarbeit mit Michael? Kannst du dir von ihm etwas abschauen oder vielleicht auch er von dir?"
Rosberg: "Unsere Zusammenarbeit verläuft von Anfang an wirklich super, ich freue mich sehr auf das Teamwork während der Saison mit Michael. Ich denke, dass ich von ihm schon etwas lernen kann. Aber auch ich habe mittlerweile einige Jahre Erfahrung in der Formel 1 und Michael hat drei Jahre keine Formel-1-Rennen mehr bestritten, so können wir sicherlich unsere Erfahrung austauschen. Ich habe das Ziel, mit ihm im Rennen auf Augenhöhe zu fahren."

Frage: "Was traust du ihm zu? Kann Michael Schumacher wieder Weltmeister werden?"
Rosberg: "Natürlich gibt es keinen Grund dafür, dass Michael nicht an seine alte Stärke anknüpfen kann. Dennoch müssen wir beide als Teamkollegen gemeinsam unseren Silberpfeil WM-fähig machen."

¿pbvin|512|2393||0|1pb¿Frage: "Ist es schwierig, den ganzen Rummel um ihn auszublenden? Oder ist es vielleicht sogar ein Vorteil für dich, etwas im Verborgenen arbeiten zu können?"
Rosberg: "Mir macht das nichts aus, so kann ich mich auch auf andere Themen konzentrieren. Schließlich kommt es auf die Performance auf der Strecke an."

Frage: "Bringt dich die immense Erfahrung von Ross Brawn in deiner Entwicklung weiter?"
Rosberg: "Auf jeden Fall, Ross ist einer der Besten der Branche, das kommt nicht nur mir sondern auch dem Team zugute."

Frage: "Was rechnest du dir selbst für die Saison aus?"
Rosberg: "Ich habe ein gutes Gefühl und gehe optimistisch in die neue Formel-1-Saison. Ich bin überzeugt, dass ich mit Mercedes eine gute Saison erleben werde."