• 09.12.2003 10:32

  • von Marco Helgert

Rosberg und Piquet: "Schumi" sollte nicht aufhören

Die Ex-Formel-1-Weltmeister Keke Rosberg und Nelson Piquet glauben nicht, dass Michael Schumacher bald aufhören wird

(Motorsport-Total.com) - Ein mögliches Karriereende von Weltmeister Michael Schumacher beschäftigt viele Fans und Medien schon seit Monaten. Der Kerpener verlängerte seinen Ferrari-Vertrag bereits bis zum Ende des Jahres 2006, doch immer wieder kamen Spekulationen auf, dass sich der Rekordweltmeister schon vorher aus der Königsklasse zurückziehen würde. Er selbst dementierte diese Gerüchte vehement.

Titel-Bild zur News: Nelson Piquet

Nelson Piquet sieht keinen Grund, warum Michael Schumacher aufhören sollte

Nun erhält Michael Schumacher Rückendeckung von zwei ehemaligen Formel-1-Weltmeistern: Keke Rosberg (Weltmeister 1982) und Nelson Piquet (Weltmeister 1981, 1983 und 1987). Beide klangvolle Namen werden derzeit von ihren Söhnen im Formel-1-Umfeld vertreten. Nico Rosberg und Nelson Piquet jr. absolvierten in der letzten Woche Testfahrten bei BMW-Williams.

"Ich habe aufgehört, weil ich zurück nach Brasilien wollte", wird Piquet in britischen Medien zitiert. Dies hielt den Brasilianer aber nicht davon ab, sein Heimatland kurzzeitig zu verlassen, um sein Glück in Indianapolis zu versuchen, was jedoch mit einem heftigen Unfall endete. Wäre er ein Europäer, so Piquet, dann wäre er wohl auch länger in der Formel 1 geblieben. Der Brasilianer trat 1991 im Alter von 39 Jahren zurück.

"Ich denke nicht, dass er aufhören sollte", so Piquet weiter. "Wenn man glücklich und in guter körperlicher Verfassung ist, warum sollte man auch? Ich denke, er ist so schnell wie immer." Keke Rosberg sieht die Sachlage etwas anders, kommt aber zum gleichen Ergebnis. "Er hatte in diesem Jahr mehr Mühe, mit Rubens Barrichello mitzuhalten, aber er kann noch immer gewinnen. Warum sollte man also erwarten, dass er aufhören würde?"

Während Keke Rosberg Ende 1986 der Formel 1 den Rücken kehrte, war Piquet zum Ende seiner Karriere der Teamkollege von Schumacher. "Ich habe es genossen, gegen ihn zu fahren", so Piquet. "Er war immer schnell und talentiert. Wenn er aufhören würde, dann wäre das eine schlechte Nachricht für die Formel 1."

Auch Rosberg möchte auf den sechsfachen Weltmeister im Fahrerfeld nicht verzichten. "Wir sollten uns glücklich schätzen, dass wir ihn haben", so der Finne. "Es ist ein wenig wie mit Andre Agassi im Tennis: Niemand möchte, dass er aufhört. Das ist eine gute Haltung, die man gegenüber einem Megastar hat."

Michael Schumacher hingegen hat alle Freiheiten, die er sich wünschen kann. Er möchte so lange in der Formel 1 bleiben, wie er an seinem Beruf als Rennfahrer Spaß hat. Nach sechs Weltmeistertiteln, wenn in den nächsten Jahren keine weiteren hinzukommen sollten, fällt das Ziehen eines Schlussstriches jedoch erheblich einfacher.