• 08.12.2003 11:22

  • von Marco Helgert

Der "Babyboom" in der Formel 1 dauert an

Jahr für Jahr versuchen sehr junge Piloten, den Aufstieg in die Königsklasse des Motorsports zu schaffen

(Motorsport-Total.com) - Spätestens mit Kimi Räikkönen wurde eine Entwicklung in der Formel 1 eingeleitet, die auch noch heute in der Formel 1 spürbar ist. Am Ende des Jahres 2000 ließ das Sauber-Team den jungen Finnen einen Formel-1-Boliden testen. Die schweizer Truppe war so begeistert, dass Räikkönen bereits in der folgenden Saison ein Stammcockpit besaß.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönens Einstieg bei Sauber markierte den Beginn des "Babybooms"

Im gleichen Jahr absolvierte Fernando Alonso seine erste Formel-1-Saison. Während Räikkönen immerhin um Punkte kämpfen konnte, war dies für Alonso im unterlegenen Minardi kaum möglich, doch beide Piloten sorgten gleichermaßen für Aufregung. Ab nun schauten sich immer mehr Teamchefs nach Fahrern um, die das Talent besitzen könnten, frühzeitig in die Formel 1 aufzusteigen.

Die Welle der jungen Fahrer riss danach nicht ab. Jenson Button und Felipe Massa folgten. In den ersten Testfahrten nach der Saison 2003 kamen dann weitere aufstrebende Fahrer zum Einsatz, die es den Routiniers das Leben nur liebend gern schwer machen würden: José-Maria Lopez, Heikki Kovalainen, Nelsinho Piquet, Nico Rosberg und Christian Klien, dessen Formel-1-Einstieg mit Jaguar bereits fix ist.

"Ich habe nie gedacht, dass ich mit Kimi diese Revolution auslösen würde", so Peter Sauber zum 'Blick'. "Es ist für mich noch ein Rätsel, dass wir damals für Räikkönen die Superlizenz von der FIA bekamen, weil er ja nur 23 Autorennen hinter sich hatte." Räikkönen genoss die Unterstützung von Ron Dennis, Jean Todt, Frank Williams und Bernie Ecclestone. "Nur Flavio Briatore war mit aller Macht dagegen."

Das Sauber-Team scheint als Talentschmiede beliebt zu sein, denn Briatore bot die Dienste seines Nachwuchsmannes Kovalainen bereits dem schweizer Team an. Doch damit steht der Italiener nicht alleine da. "Jede Woche bekomme ich Anfragen und Angebote. Auch von Gary Paffett." Doch Paffetts Chancen in der Formel 1 sind gering, zumal er 2004 in der DTM einen Werks-Mercedes steuern wird.

"Es gibt nichts Schlechteres im Sport, als wenn kein Nachwuchs da ist", erklärte Peter Sauber. "Die Jungen müssen den Alten Druck machen." Und genau das machen sie. Dass Räikkönen den WM-Kampf gegen Michael Schumacher nur knapp verlor, ist nur ein Beispiel von vielen. Auch in der Vergangenheit sorgten Fahrer, die sehr jung einstiegen, wie Emerson Fittipaldi oder Chris Amon, regelmäßig für Furore.