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Rosberg: "Silverstone war frustrierend"
Eine klemmende Radmutter kostete Nico Rosberg in Silverstone sicher geglaubte WM-Punkte, die der Williams-Pilot nun in Montréal einfahren möchte
(Motorsport-Total.com) - Für Nico Rosberg verlief am Wochenende des Grand Prix von Großbritannien eigentlich alles nach Plan. Erst beim zweiten Boxenstopp im Rennen zerstörte eine Radmutter alle Hoffnungen auf Punkte und brachte den Williams-Piloten damit um den verdienten Lohn seiner erneut starken Leistung.

© xpb.cc
Nico Rosberg war nach Rang neun in Silverstone frustriert
"Ich war sehr zufrieden, dass ich es im Qualifying schaffte, eine bessere Zeit zu fahren als mein Teamkollege Mark Webber, und dass ich nahezu alles aus dem Auto herausholen konnte", berichtete Rosberg von seinen Erlebnissen aus Silverstone, die mit Startplatz elf gut begannen. "Es wäre natürlich großartig gewesen, unter die besten Zehn zu kommen, aber so wie es lief war ich mit meiner Performance sehr zufrieden."#w1#
Hitze beeinflusste die Konzentration
Ähnlich wie in Barcelona rechnete Rosberg auch in Silverstone aufgrund der vielen schnellen Kurven mit einem schwierigen Rennen für Williams, eine zusätzliche Herausforderung war außerdem die unerwartete Hitze: "Es war ein wahnsinnig heißes Wochenende in Silverstone. Ich habe mir sagen lassen, dass das für den britischen Grand Prix sehr unüblich ist", grinste der 20-Jährige. "Es war fantastisch, ich kam dorthin und es war heißer als daheim in Monaco."
Bei heißen Bedingungen sei vor allem das Aufrechterhalten der Konzentration ein Problem: "Das Fahren in Hitze und Sonnenschein macht einen geringeren Unterschied, als man das vielleicht erwarten könnte. Aber wo man das richtig spürt, ist im Kopf. Wenn man eineinhalb Stunden unter Rennbedingungen gefahren ist, dann muss man höllisch aufpassen, die Konzentration aufrechtzuerhalten, denn unter dem Helm wird es dann immer heißer", erklärte Rosberg.
Dies bereitete dem Williams-Piloten jedoch keine Schwierigkeiten: Bereits am Start legte er die Grundlage für ein gutes Rennen, was in Silverstone entscheidend ist: "Überholen ist in Silverstone schwer, denn es handelt sich um einen sehr schnellen Kurs, und für ein Formel-1-Auto gibt es in der ersten Hälfte der Runde kaum Bremszonen, daher wusste ich, dass ich einen guten Start benötigen würde."
Radmutter warf Rosberg aus den Punkten
Nachdem ihm dieser gelungen war, "fuhr ich die meiste Zeit des Rennens in den Punkten". Erst der zweite Boxenstopp wurde Rosberg zum Verhängnis: "Bei meinem zweiten Boxenstopp verklemmte sich eine Radmutter, was mich den achten Platz gekostet hat, den fortan Jacques Villeneuve innehatte, und mich aus den Punkten warf." Zwar konnte der Formel-1-Neuling den Kanadier nach dem Missgeschick schnell wieder einholen, ein Überholmanöver erwies sich jedoch als nicht möglich.
"Ich schaffte es, ihn einzuholen, ich war weniger als eine Sekunde hinter ihm, aber dann musste ich mir in den letzten zehn Runden seinen Heckflügel ansehen", erinnerte er sich. "Auf einem schnellen Kurs wie Silverstone verliert man einen großen Teil der Performance, wenn man in der verwirbelten Luft eines Konkurrenten fährt", erläuterte Rosberg, weshalb er keinen Überholversuch starten konnte, obwohl er deutlich schneller unterwegs war.
"Das unterbricht den eigenen Abtrieb, und das bedeutet, dass die Vorderreifen keinen derart guten Grip aufweisen wie normalerweise. Das äußert sich dann in einer Menge Untersteuern", fuhr er fort. Nach seiner starken Leistung war er mit dem undankbaren neunten Platz verständlicherweise nicht zufrieden: "Das ist sehr frustrierend, denn jeder hatte für das Heimrennen von Williams hart gearbeitet, und letztendlich sind wir nur aufgrund einer einzigen Radmutter außerhalb der Punkte gelandet."
Zuversicht für die Nordamerikarennen
Doch die verpasste Chance auf WM-Zähler müsse man nun abhaken und sich auf die als nächstes anstehenden Grands Prix in Nordamerika vorbereiten. Williams ist dazu in dieser Woche in Monza unterwegs, und angesichts der erwarteten Verbesserungen zeigte sich Rosberg zuversichtlich, die in Silverstone verlorenen Punkte in Kanada nachholen zu können: "Ich glaube an unsere Chance, dort in den Punkten zu landen. Wir haben für beide Rennen neue Aerodynamikpakete, die uns bei der Suche nach Abtrieb helfen sollten, außerdem starten sowohl Mark als auch ich dort mit neuen Motoren."
Trotz aller Enttäuschungen in Silverstone hatte Rosberg dennoch nicht nur am guten Wetter Freude: "Fast alle Fahrer haben dieses Wochenende in Motorhomes inmitten der Strecke verbracht, und wir haben das Beste aus dem guten Wetter gemacht. Wir saßen an den Abenden zusammen und haben gegrillt, das war großartig", berichtete er von einem abseits der Strecke recht angenehmen Wochenende.

