Rosberg: "Reifen sind für alle sehr problematisch"
Abgesehen von den Reifen zeigt sich Nico Rosberg mit dem ersten Trainingstag zufrieden - Der Speed sei da, nur die Longrun-Performance ist ein Fragezeichen
(Motorsport-Total.com) - Ein Auto, zwei Piloten - zwei unterschiedliche Aussagen. Während Lewis Hamilton mit dem Setup des Mercedes unzufrieden ist und generell keinen glücklichen Eindruck macht, sieht es bei seinem Teamkollegen Nico Rosberg anders aus. Der Wiesbadener reihte sich am ersten Trainingstag im Gesamtklassement unmittelbar hinter seinem Teamkollegen auf Platz sieben ein, spricht aber in der Medienrunde von einem sehr guten Tag. Nur die Longrun-Performance - nicht gerade eine "Silberpfeil"-Stärke wagt er derzeit nicht einzuschätzen.

© xpbimages.com
Nico Rosberg zeigt sich nach dem ersten Trainingstag zuversichtlich Zoom
Frage: "Nico, der Kurs in Barcelona ist ja wegen der Testfahrten eine fixe Größe. Dennoch: Wie harmoniert er an diesem Wochenende mit eurem Auto?"
Nico Rosberg: "Im Winter hat es sehr gut gepasst, denn da hatte ich hier die schnellste Zeit. Daher müsste es mehr oder weniger okay sein. Heute war glaube ich ein recht guter Tag. Wir sind auf einer Runde bei der Musik dabei, bei den Longruns weiß ich es noch nicht. Da müssen wir noch ein bisschen analysieren, denn das ist immer so schwierig. Man fährt mit 130 bis 160 Kilo Sprit los im Rennen - da kann ja am Freitag jeder machen, was er will. Manche fahren mit 130, manche mit 160 - und dann ist es sehr schwierig einzuschätzen, wie die Zeiten aussehen."
Frage: "Die übliche Frage: Wie läuft es diesmal mit den Reifen?"
Rosberg: "Sehr problematisch immer noch da draußen. Aber ich denke, das gilt für alle. Das Problem ist vor allem das Graining. Graining bedeutet, wenn die Oberfläche zu kalt ist, dann rubbelt der Reifen und der Gummi fliegt weg. In der Kurve sehe ich ja den Vorderreifen, und dann löst sich der Gummi auf. Das macht es schon sehr schwierig."
Frage: "Was habt ihr heute gelernt?"
Rosberg: "Wir haben viel gelernt - bei völlig anderen Bedingungen als bei den Wintertests. Die Strecke war komplett anders - auch wegen des Windes. Die Rundenzeiten sind glaube ich rund drei Sekunden langsamer oder so. Es ist aber in Ordnung - es war ein guter Tag. Ich weiß nicht, ob wir schnell genug sind um ganz vorne mitzumischen. Mit den Reifen wird es sicher schwierig, weil das Graining enorm ist. Das ist nicht sehr schön."
Frage: "Hast du das Gefühl, dass das Graining hier besser ist als in Bahrain?"
Rosberg: "Nein, es ist schlimmer. In Bahrain hatten wir kein Graining, hier aber schon, weil es so kühl ist."
Frage: "Müsst ihr beim Qualifying-Tempo einen Kompromiss eingehen, damit ihr bei den Longruns besser seid?"
Rosberg: "Es ist immer ein Kompromiss. Man muss das Auto immer so einstellen, dass es im Rennen gut ist."
Frage: "Haben die Updates funktioniert?"
Rosberg: "Das Team hat ganze Arbeit geleistet. Das Auto ist besser als in Bahrain, aber ob es gut genug ist, werden wir erst sehen."
Frage: "Ist der Abbau der Hinterreifen jetzt etwas geringer?"
Rosberg: "Ich bin sicher, dass wir uns verbessert haben. Ich bin aber nicht sicher, ob wir so gut sind wie die anderen Teams. Wir haben da vielleicht noch etwas Arbeit vor uns."
Frage: "Ist das der Zeitpunkt in der Saison, wo man langsam ein Bild erhält, wo man steht, oder ist es immer noch zu früh?"
Rosberg: "Wir wissen, wo wir stehen. Wir sind schnell im Qualifying und nicht so schnell im Rennen. Das war bei den vergangenen zwei Rennen der Fall, und wir müssen daran arbeiten. Wir müssen auch das Entwicklungstempo aufrecht erhalten - das sind zwei Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen. Ich denke, dass wir derzeit gut unterwegs sind. Ich möchte mich auch bei allen in der Fabrik bedanken, die wirklich hart arbeiten."

