Rosberg: Nach 105 Tagen wieder ein Punkt

Obwohl er in Valencia seine letzten mathematischen Titelchancen verspielt hat, zeigte sich Nico Rosberg mit seiner Leistung zufrieden

(Motorsport-Total.com/Premiere) - Zugegeben, Titelanwärter war Nico Rosberg ohnehin schon lange keiner mehr, aber manchmal geben belanglose Sidefacts auch einen netten Aufmacher her. So ist Nico Rosberg einer der ersten zehn Fahrer, die heute in Valencia auch rein mathematisch alle Chancen auf den WM-Titel verspielt haben. Zwölf Piloten - bis hin zu Rubens Barrichello - sind noch im Rennen. Hypothetisch zumindest.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg fuhr in Valencia zwei Stints lang absolut auf der letzten Rille

Rosberg belegte beim Grand Prix von Europa vom neunten Startplatz aus Rang acht, 3,4 Sekunden hinter Timo Glock und 10,7 vor Nick Heidfeld. Es war sein erster Punkt seit 105 Tagen. "Ich bin ganz happy mit dem Resultat, denn ich habe echt alles gegeben und alles rausgeholt", erklärte der Williams-Pilot. "Es sah erst so aus, als würde ich Neunter werden, aber dann ist Räikkönen stehen geblieben. Da war ich froh, dass ich noch einen Punkt erobert habe."#w1#

Direkt am Start kam Rosberg an Heidfeld vorbei, Glock konnte er wegen der unterschiedlichen Strategien nicht halten. Dabei war er im Vorfeld aufgrund der Computerberechnungen davon ausgegangen, dass zwei Stopps die klar schnellere Variante sein würden: "Glock war auf einer Einstoppstrategie. Das ist normalerweise um neun Sekunden langsamer, aber er hat mich trotzdem geschlagen. Ich hatte keine Chance gegen die Toyotas", analysierte er.

Aber: "Wir haben schnellere Autos hinter uns gelassen", sagte der 23-Jährige in Anspielung auf Heidfeld und den Fernando Alonso, der von Kazuki Nakajima abgeschossen wurde. "Ein Punkt war das Beste, was wir dieses Wochenende erreichen konnten." In der Konstrukteurs-WM bringt dieses Resultat Williams freilich nicht weit voran, denn zum viertplatzierten Werksteam des Motorenpartners Toyota fehlen sechs Rennen vor Schluss schon 24 Zähler.

Zufrieden könne er also "natürlich nicht" Bilanz ziehen, betonte Rosberg, "aber man kann nicht nur negativ sein. Man muss auch ein bisschen Zufriedenheit rausholen, wenn man einen Punkt holt und wenn das in den letzten sechs Rennen nicht mehr der Fall war. Das ist schon okay und ich bin auch ganz happy mit meiner Leistung." Dafür sieht er für den bevorstehenden Grand Prix von Belgien schwarz: "Spa ist nicht unsere beste Strecke."